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Formel-1-Piloten dürfen nicht mehr schimpfen!

Heute Redaktion
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Der Weltmotorsportverband (FIA) forderte die Formel-1-Teams auf, ihre Piloten an die Leine zu nehmen. Schimpfwörter, wie sie zuletzt beim Rennen in Abu Dhabi unter anderem von Sebastian Vettel verwendet wurden, dürfen in Zukunft nicht mehr vorkommen.

Was Medienarbeit betrifft, sind Formel-1-Piloten wahrscheinlich unter den besten Sportlern der Welt. Für viele Fans wirken die einstudierten Phrasen schon viel zu unnatürlich. Sie fordern wieder echte Charaktere, die einfach sagen, was sie sich denken. Bestes Beispiel ist Kimi Räikkönen, der dessen Funkkommunikation mit der Box während des Grand Prix von Abu Dhabi zum YouTube-Hit wurde ().

Doch nicht der "Iceman" dürfte Auslöser für den Brief der FIA an die Teams gewesen sein, sondern Sebastian Vettel. Beim Interview nach dem Rennen in Abu Dhabi sagte er: "It was obviously a chance to fuck it up" (es bestand die Chance, es zu verkacken). Interviewer David Coulthard entschuldigte sich gleich darauf bei den Zusehern: "Ich möchte das Publikum daran erinnern, dass er in seiner Zweitsprache spricht. Wir entschuldigen uns für diese Wortwahl." (siehe Video)

"So eine Wortwahl hat bei Medienterminen nichts verloren"

FIA-Präsident Jean Todt beauftragte daraufhin Kommunikationschef Norman Howell ein Schreiben aufzusetzen. In diesem werden die Teams dazu aufgefordert, ihren Fahrern einzutrichtern, bei Medienterminen nicht zu fluchen und eine angemessene Sprache zu verwenden. "Es ist unsere gemeinsame Verantwortung, sicherzustellen, dass den Fahrern bewusst ist, dass so eine Wortwahl bei Medienterminen nichts verloren hat", heißt es darin.

Schimpfwörter werfen kein gutes Licht auf den Sport, die Teams, die Sponsoren und die FIA. "Ich verstehe, dass Adrenalin, Euphorie und Enttäuschung in der Hitze des Gefechts ein gefährliches und berauschendes Gemisch sind. Aber Formel-1-Fahrer sind nicht die einzigen, die unter solchen Bedingungen interviewt werden." Man darf gespannt sein, ob dieser Brief Wirkung zeigen wird.