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Formel-1-Teams laufen Sturm gegen Ecclestone-Plan

Heute Redaktion
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Bernie Ecclestone würde es am liebsten sehen, wenn die Top-Teams mit drei Autos an den Start gehen. Hintergrund sind die finanziellen Schwierigkeiten einiger Rennställe. Allerdings findet der Formel-1-Boss im Fahrerlager wenig Zuspruch.

Bernie Ecclestone würde es am liebsten sehen, wenn die an den Start gehen. Hintergrund sind die finanziellen Schwierigkeiten einiger Rennställe. Allerdings findet der Formel-1-Boss im Fahrerlager wenig Zuspruch.

Eigentlich war Ecclestones Plan für den Notfall gedacht, falls zwei Teams im kommenden Jahr nicht mehr an den Start gehen sollten. Damit könne er den Veranstaltern auch weiterhin die vertraglich zugesicherten 20 Autos pro Rennen garantieren. Der Brite fügte allerdings hinzu, dass er es generell lieber sehen würde, wenn die Top-Teams mit drei Wagen starten würden - lesen Sie zu diesem Thema mehr in der .

Williams gegen Ecclestones Plan

Damit machte sich Ecclestone keine Freunde bei den kleinen Rennställen. Rückendeckung bekommen die Sorgenkinder von anderen Teams. "Ich denke, dass wir eine gesunde Startaufstellung mit zehn Teams und jeweils zwei Autos haben wollen. Keine vier Teams, die jeweils drei Autos stellen", sagte Williams-Vizeteamchefin Claire Williams in Singapur. "Das ist nicht die DNA unseres Sports", betonte sie.

Ihr traditionsreiches Team zählt nicht zu denen, die Sorgen bereiten. Williams machte einen beeindruckenden Sprung vom nur dürftig entlohnten neunten Platz in der Konstrukteurswertung Ende 2013 auf den derzeit dritten Rang. Ein einst bereits in der Formel 1 engagierter und weltweit bekannter Spirituosen-Hersteller stieg als Sponsor diese Saison mit ein.

Sauber kämpft ums Überleben

Sportlicher Erfolg gepaart mit finanzieller Heilung - davon kann Sauber im Moment eher nur träumen. Aus einem angeblichen Interesse des kanadischen Milliardärs Lawrence Stroll wurde bisher nichts. Das Schweizer Privatteam zählt zu den Problemfällen, um deren Verbleib in der Formel 1 gezittert werden muss. "Wir haben die schlechteste Saison in unserer Geschichte", räumte Teamchefin Monisha Kaltenborn unumwunden ein.

Sie gab sich aber ungeachtet von bisher null Punkten durch die beiden Fahrer Adrian Sutil und Esteban Gutierrez kämpferisch. Man sei nun seit über 21 Jahren in der Formel 1 und habe diese Frage schon oft gestellt bekommen. "Und jedes Mal sagen wir, wir werden dabei bleiben." Das gelte auch für 2015.

Sorgenkinder Marussia und Caterham

Aufgeben gilt nicht - auch für Caterham. Nach einem Besitzerwechsel bleibt einer nicht weiter identifizierbaren Investorengruppe und der neuen Teamleitung aber momentan nicht mehr als Trümmerbeseitigung. Von Neuaufbau noch keine Spur, selbst wenn die Arbeiten am Wagen für 2015 in vollem Gange sein sollen. "Alles was wir im Moment schaffen, sehen wir als Erfolg", meinte Teamchef Manfredi Ravetto und sprach von einer "ziemlich schwierigen Situation". Neben Sauber und Caterham gilt auch Marussia als gefährdet - macht drei von elf Teams. Vermutlich ist das aber nur die Spitze des Eisbergs.

Es sollte alles unternommen werden, damit alle Teams, "die großen und die kleinen, überleben und Rennen fahren", sagte Vijay Mallya, Teamchef und Mitbesitzer von Force India. "Ich hoffe, dass alle Teams, die nun an der WM teilnehmen, auch nächstes Jahr in der Startaufstellung in Melbourne stehen. Dann ist die Diskussion um ein drittes Auto nicht notwendig", betonte Franz Tost von Toro Rosso.

APA/red