Laut eigenen Angaben habe das nigrische Medium "Aïr Info" Lebenszeichen von der aus ihrem Haus in Agadez entführten Wienerin Eva G. erhalten. Am Dienstag erreichte das Medium ein Foto der 74-Jährigen.
Die Österreicherin, die bereits seit fast drei Jahrzehnten im Niger lebt, sei bei guter Gesundheit und werde derzeit vom Islamischen Staat in der Sahelzone (ISGS bzw. ISSP) auf dem Staatsgebiet von Mali festgehalten.
Wie das lokale Infoportal weiter berichtet, befinde sich Eva G. nicht alleine in den Händen der Terrorgruppe. Auch die 67-jährige Schweizerin Claudia A. werde von den Islamisten festgehalten. Beide Frauen wurden – am 11. Jänner bzw. am 13. April – auf die gleiche Art entführt.
Eva G. soll über Mittelsmänner an den ISGS geraten sein. Sie sei zwischen Ansongo und Ménaka und dann nach Adéramboukane, einem Wüstengebiet an der Grenze zu Mali, verschoben worden.
Bestätigt wurden diese Informationen von offizieller nigrischer Seite allerdings noch nicht. Eine Sicherheitsquelle habe auf laufende Ermittlungen verwiesen. Aus dem österreichischen Außenministerium hieß es gegenüber der APA, dass das Krisenteam an Ort und Stelle und der Krisenstab in Wien allen vorliegenden Hinweisen und Kontakten nachgehen würden.
Der Sohn von Eva G. sagte gegenüber "Aïr Info": "Meine Mutter wird seit 108 Tagen vermisst. Wie weit ist die Suche gediehen?" Auch den Sohn der entführten Schweizerin hat das Infoportal um eine Stellungnahme gebeten. "Wir wissen von nichts. Wir beten, dass sie noch am Leben ist", wird dieser zitiert.
Die Terrorgruppe, in deren Gewalt sich die Frauen offenbar befinden, soll Medienberichten zufolge schon im Jahr 2018 die Entführung eines deutschen Entwicklungshelfers befohlen haben. Dieser kam erst nach vier Jahren und acht Monaten frei.