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Dieser G7-Gast will nicht mit Trump sprechen

Irans Außenminister Sarif ist völlig überraschend zu Gesprächen beim G7-Gipfel eingetroffen. Nur mit einem will er nicht reden.

Heute Redaktion
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Iran Außenminister Sarif will sich mit der US-amerikanischen Delegation nicht treffen
Iran Außenminister Sarif will sich mit der US-amerikanischen Delegation nicht treffen
Bild: EPA

Großes Stauen am Sonntagnachmittag beim G7-Gipfel: Irans Außenminister Mohammed Dschawad Sarif ist überraschend in Biarritz (Frankreich) gelandet - offenbar auf Einladung von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron.

Der französische Präsident bemüht sich seit Monaten um Vermittlung in dem Konflikt, mit dem Ziel, den Iran vom Besitz von Atomwaffen abzuhalten und eine militärische Eskalation der Spannungen am Golf zu vermeiden (siehe Video ganz unten).

Macron will reden, Trump nicht

Während Macron sich ihn den letzten Tagen bemühte, die Gipfelteilnehmer auf eine gemeinsame Botschaft der G7 an den Iran einzuschwören, schießt US-Präsident Donald Trump wieder einmal quer. Gespräche, gerne - aber ohne ihn: "Man kann Leute nicht vom Reden abhalten. Wenn sie reden wollen, sollen sie reden."

HIER >> Trump schreibt Macrons Namen falsch

Trump hatte im Mai 2018 das internationale Atomabkommen mit dem Iran einseitig aufgekündigt und neue Finanz- und Handelsbeschränkungen gegen Teheran verhängt. Ein Jahr später kündigte die iranische Regierung den schrittweisen Rückzug aus dem Abkommen an. Anfang Juli überschritt der Iran erstmals die zulässige Menge angereicherten Urans. Seitdem wachsen die Spannungen um das Land. Die übrigen G7-Staaten wollen das Abkommen retten.

Trump will Iran auslöschen

Dass Trump in Hinblick auf den Iran nicht gerade diplomatisch auftritt, mag nur wenige überraschen. Erst vor ein paar Wochen drohte er dem Iran mit Auslöschung ("Heute.at" berichtete). Daher ist es auch nicht überraschend, dass Irans Außenminister Sarif ein Treffen am G7-Gipfel mit der US-amerikanischen Delegation kategorisch ausschlug.

Die USA wollen den Iran mit einer "Politik des maximalen Drucks" zu einem Kurswechsel in der als aggressiv erachteten Außenpolitik zwingen. Die Wiedereinführung von Sanktionen hat bislang aber nur die Spannungen in der Region weiter angeheizt.

(jd)