Sport

Franz: Raus aus Spital, rein in Business-Class

Heute Redaktion
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Bild: EPA

Der Super-G von Beaver Creek 2012 wird als einer der spektakuläreren in die Annalen des Skirennsports eingehen. 16 Fahrer und damit über 20 Prozent des Feldes kamen nicht ins Ziel, mit Max Franz landete ein Österreicher nach schwerem Sturz im Spital. Die Diskussion, ob dieses "wilde" Rennen zu anspruchsvoll oder sogar gefährlich gewesen sein könnte, erhitzte die Gemüter.

. Die Diskussion, ob dieses Rennen zu gefährlich gewesen ist, erhitzte die Gemüter. Franz darf heute Montag in der Business-Class zurück nach Europa fliegen.

Die Diskussionen über den von ÖSV-Trainer Burkhard Schaffer gesteckten Kurs haben sich beruhigt. Bei der Mannschaftsführersitzung hielt FIS-Renndirektor Günter Hujara dezitiert fest, dass es "keine Schuldzuweisung" gebe. Der Kurs sei schön gesetzt und schwierig gewesen, aber auch das anspruchsvolle Gelände habe seine Rolle gespielt, sagte Hujara.

Keine "blinden" Tore mehr

Der Deutsche nahm dennoch alle Verantwortlichen und auch sich selbst in die Pflicht. "Wir wollen für die Zukunft lernen", erklärte Hujara, warum er alle künftigen Kurssetzer anweisen werde, nach Sprüngen und Geländeübergängen künftig noch mehr Platz bis zum nächsten "blinden" Tor zu lassen.

Selbst oder auch seinerzeit bei Matthias Lanzinger müsse der Läufer eine Chance haben, ausweichen zu können. Hujara: "Wir haben wieder gesehen, man lernt nie aus."

Max Franz hat wieder Energie, fliegt Montag nach Hause

. Der Kärntner hatte am Sonntag in der Klinik trotz seiner schweren Gehirnerschütterung, schweren Abschürfungen im Gesicht und eines Nasenbeinbruchs aber schon wieder genug Energie, sich darüber zu ärgern, dass er nun die Speed-Rennen von Gröden verpasst. Die Ärzte verordneten Franz nämlich mindestens zwei Wochen absolutes Sport-Verbot.

Zumindest darf der Österreicher am Montag den Rückflug nach Europa antreten. "Erst wenn er absolut keine Kopfschmerzen mehr hat, darf er wieder etwas tun", erklärte ÖSV-Doktor Alexandra Reimann. "Das muss dann ein Neurologe abklären."

"Ich hoffe, er kehrt bald wieder zurück. Er ist ein wichtiger Mann für das Team", sagte ÖSV-Herrenchef Mathias Berthold. Bremsen werde man den risikofreudigen Kärntner auch in Zukunft nur schwer können. "Das ist nun mal seine Fahrweise."

Franz darf Business fliegen

Möglich ist die Franz-Rückreise übrigens, weil man im österreichischen Skiverband den Reisekomfort für den Rennläufer sofort erhöht hat. Franz fliegt Business und direkt via Frankfurt statt über Washington zurück. Außerdem steht ihm am Boden ein Rollstuhlservice zur Verfügung.

Die schlimmsten Stürze in Beaver Creek 2012:

Max Franz: Gehirnerschütterung und Nasenbeinbruch, Gesichtsabschürfungen

Tobias Stechert: muss nach seinem Sturz in der Weltcup-Abfahrt am Freitag operiert werden; Prellung des Fibula-Köpfchens und eine Knorpelverletzung im linken Knie.

Josef Ferstl: Nasenbeinbruch, zwei eingedrückte Schneidezähne

Stephan Keppler: Blaues Auge, Risswunde an der linken Braue, Prellungen am Oberschenkel

Natko Zrncic-Dim: ausgekugelte Schulter