Erschütterndes widerfuhr vor wenigen Tagen einer Frau aus Leoben in einem städtischen Bus. "Eine Gruppe Jugendlicher hat laut herumgeschrien, Sitze getreten und andere Fahrgäste ausgelacht", erzählt sie der "Kleinen Zeitung". Im Zeichen guter Zivilcourage schritt sie natürlich ein und bat die Jugendlichen höflich, sich etwas ruhiger zu verhalten.
Deren Reaktion: "Gelächter, ein Tritt gegen mein Bein – und schließlich hat mich einer der Burschen sogar angespuckt", schildert die geschockte Passagierin. Vor allem ein Umstand macht ihr nach wie vor zu schaffen. "Die anderen Fahrgäste haben weggeschaut, der Fahrer hat nicht reagiert. Die Jugendlichen haben es 'lustig' gefunden."
Ihr Appell: "Wir dürfen nicht einfach wegschauen und alles hinnehmen." Respekt und Anstand sind offenbar für viele keine Selbstverständlichkeit mehr. Ihrer Meinung nach müsse man hier bei der Erziehung und in der Schule ansetzen. "Wenn niemand Grenzen setzt, wenn kein Erwachsener mehr Vorbild ist, was lernen diese Kinder dann überhaupt noch?"
Gerhard Deutsch, Geschäftsführer der Mürztaler Verkehrsgesellschaft (MVG), rät, solche Fälle sofort zu melden – sowohl beim Fahrer als auch bei der Polizei, um auf die Videodaten zugreifen zu können. "Die Qualität der Aufnahmen ist heutzutage schon sehr brauchbar."
Buslenker wiederum seien angehalten, in akuten Fällen selbst die Polizei zu verständigen. Ein Rundfunk unter den Lenkern habe keine Auskünfte über den konkreten Fall hervorgebracht, allerdings gibt es scheinbar eine erste Spur: "Offensichtlich ist derzeit eine halblustige Partie an Jugendlichen quer durch alle Buslinien unterwegs, die mit anderen Fahrgästen ihren 'Schabernack' treibt."