Haustiere

Frau kaufte Hund vor Lidl "frei" - Polizei tat nichts! 

Vor einer Lidl-Filiale im oberösterreichischen Eferding bot ein Slowake einen kleinen Welpen zum Verkauf an. Die Polizei schritt jedoch nicht ein. 

Christine Kaltenecker
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Dieser kleine Welpe wurde ohne Papiere vor einer Lidl-Filiale in Eferding (OÖ) zum Verkauf angeboten.
Dieser kleine Welpe wurde ohne Papiere vor einer Lidl-Filiale in Eferding (OÖ) zum Verkauf angeboten.
©Tierschutzhof Pfotenhilfe

Ein Slowake stand mit einem kleinen, wuscheligen Welpen auf dem Parkplatz einer Lidl-Filiale in Eferding (OÖ) und bot ihn zum Verkauf an. Als eine Tierschützerin den Mann kurz beobachtete, rief sie die Polizei, nachdem sie sich bei der Tierschutzorganisation Pfotenhilfe erkundigte, dass hier definitv ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz §8a vorliegt. In ihrer Panik, dass der slowakische Mann samt Welpe abhauen könnte, kaufte sie den Welpen "frei" und wartete auf die Beamten. Die kamen zwar, wussten angeblich jedoch überhaupt nicht was zu tun war. 

"So werden wir den illegalen Welpenhandel jedenfalls nicht in den Griff bekommen, und die Auswirkungen treffen dann wieder Tierheime wie die PFOTENHILFE, wenn die Tiere krank sind, ausgesetzt oder abgeschoben werden", ärgert sich Pfotenhilfe Geschäftsführerin Johanna Stadler 
Dieser slowakische Mann, bot den kleine Welpen vor einer Lidl-Filiale in Oberösterreich.
Dieser slowakische Mann, bot den kleine Welpen vor einer Lidl-Filiale in Oberösterreich.
©Pfotenhilfe Lochen

Die Polizei unternahm tatsächlich nichts, obwohl hier zumindest gegen zwei Gesetze verstoßen wurde: 

1) Tiere dürfen nicht in der Öffentlichkeit zum Verkauf angeboten werden. 

2) Hunde dürfen nicht ohne Papiere und ohne Tollwutschutz über die Grenzen gebracht werden. 

Das illegale Geschäft wurde nicht rückabgewickelt und der Hund wurde auch nicht beschlagnahmt. Grundsätzlich sind zwar die Veterinärämter für einen Vollzug zuständig, aber die Polizei hat außerhalb der Amtszeiten oder bei Gefahr im Verzug die Pflicht diese zu unterstützen. Obwohl die Tierschutzlandesräte mit Unterstützung des neuen Tierschutzministers Mückstein  einen verschärften Einsatz gegen den Welpenschmuggel ankündigten, sagt Stadler besorgt: "Ein Tierschutzgesetz, das nicht kontrolliert und vollzogen wird, ist ein zahnloser Papiertiger"

Und jetzt? 

Der kleine Welpe konnte zum Glück auf einen guten Platz vermittelt werden. Laut der Tierschutzorganisation Pfotenhilfe dürfte er nicht besonders gut behandelt worden sein, da er sehr ängstlich ist und in seiner Panik auch mal schnappt. Und der slowakische Verkäufer? Tja, der lacht sich wohl ins 400 Euro umklammernde Fäustchen und steht nächste Woche wohl am selben Platz!?