Giftig

Frau landete wegen Zucchini aus Garten im Spital

Für die Deutsche Helga Knoche-Harries wurde vermeintlich gesundes Gemüse zur Giftfalle: Eine Zucchini aus Eigenanbau wurde ihr fast zu Verhängnis.
Heute Life
26.08.2024, 15:24
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Gemüse selber anzubauen liegt im Trend, birgt jedoch auch Risiken. Das musste Helga Knoche-Harries aus dem niedersächsischen Stolzenau in Deutschland am eigenen Leib erfahren. Eine Zucchini, die sie aus dem Selbstanbau von einer Bekannten erhalten hatte, beförderte sie kurzerhand ins Krankenhaus.

Blutiger Durchfall

Zwar war der 67-Jährigen beim Verzehr bereits der bittere Geschmack aufgefallen, dachte sich zunächst jedoch nichts dabei. Schließlich googelte sie doch nach einer Erklärung und rief sofort die Giftnotrufzentrale an. Knoche-Harries wurde geraten, abzuwarten.

Doch als sie einige Stunden später blutigen Durchfall bekam, suchte die Seniorin das Stolzenauer Helios Klinikum auf. Von dort wurde sie sofort ins Nienburger Klinikum überwiesen, "wo ich nach der Blutuntersuchung in der Notaufnahme auch stationär aufgenommen wurde", so Knoche-Harries.

Zwei Tagen litt die Deutsche unter starken Krämpfen, Übelkeit, Kopfschmerzen und starken, häufigen Durchfällen mit Blut. Erst nach zweitägiger Behandlung mit schmerzlindernden und krampflösenden Medikamenten sowie Flüssigkeits- und Elektrolytgabe über den Tropf werden die Symptome langsam besser.

Vergiftung durch Cucurbitacin

"Frau Knoche-Harries hatte durch den Verzehr der Zucchini eine mittelschwere Vergiftung, die eine blutige Darmentzündung nach sich gezogen hat. Ihr Glück war, dass sie nur eine sehr geringe Menge der bitteren Zucchini probiert hat", sagt Markus Bauer, Chefarzt der Gastroenterologie im Helios Klinikum.

Grund für Knoche-Harries’ Leiden: In Zucchini ist der Bitterstoff Cucurbitacin enthalten, der Menschen gefährlich werden kann. Dieser war ursprünglich in allen Kürbisgewächsen enthalten, ist jedoch unter anderem aus Gurken, Kürbissen und Zucchetti herausgezüchtet worden. Bei im Handel erhältlichem Gemüse ist er darum nur in Spuren enthalten, die bedenkenlos verzehrt werden können.

Wer allerdings die Gemüse selbst anbaut und noch Samen aus dem Vorjahr nutzt, riskiert das Risiko von Rückmutationen oder Kreuzungen, bei denen wieder Cucurbitacin in den Pflanzen enthalten ist. Konsumiert man diese, gelangt der giftige Stoff in den Magen-Darm-Trakt, wo es nach und nach die Schleimhaut zersetzt und so im schlimmsten Fall zum Tod führen kann. Deshalb sollte man von bitter schmeckenden Kürbisgewächsen die Finger lassen.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 26.08.2024, 15:43, 26.08.2024, 15:24