Gesundheit

Frau möchte ihr Baby nach Sex-Krankheit benennen

Manche Eltern wollen bei der Namensgebung ihrer Kinder besonders kreativ sein. Aber sein Kind nach einer Krankheit benennen? Echt jetzt?

Sabine Primes
Da die Namenswahl dem Kindeswohl nicht schaden darf, dürfen Vornamen nicht lächerlich oder anstößig sein. (Symbolbild)
Da die Namenswahl dem Kindeswohl nicht schaden darf, dürfen Vornamen nicht lächerlich oder anstößig sein. (Symbolbild)
Getty Images/iStockphoto

Wer gerade ein Baby erwartet, steht wahrscheinlich vor der ersten schwierigen Entscheidung: Wie soll er oder sie heißen? Keine unwichtige Frage, denn der Name ist nicht nur ein individuelles Erkennungsmerkmal einer Person, sondern auch ein soziales Merkmal und hat sogar Einfluss auf Bildungschancen: Lehrer haben bei gewissen Namen Vorurteile und Vorannahmen positiver wie negativer Natur. Ganz zu schweigen vom späteren beruflichen Erfolg. Nicht zuletzt hat die Namenswahl des Sprösslings auch Konfliktpotenzial, weil man von links und rechts viele "gutgemeinte" Vorschläge zu hören bekommt. Um dem zu entgehen, verraten manche Eltern den Namen des Kindes erst nach der Geburt.

"Chlamydia, komm her!"

Auf Reddit hat eine Frau mit ihrem kreativen Namenswunsch für Lacher und Entsetzen gesorgt. Sie forderte die Umbenennung der sexuell übertragbaren Chlamydien, da sie den Namen gerne als Babynamen verwenden würde. Statt Chlamydien sollte es nur "sexuell übertragbare Infektion" heißen. "Chlamydia wäre ein schöner Mädchenname. Ich finde, er klingt einfach großartig. Sie sollten die sexuell übertragbare Infektion anders nennen, damit wir sie [als Name] benutzen können." Die Frau nannte dann Beispiele dafür, warum der Name so einfach auf der Zunge zergeht. So wäre es wunderbar, zu ihrer Tochter Dinge zu sagen wie "Chlamydia, komm her!" und "Hast du deine Hausaufgaben gemacht, Chlamydia?".

Chlamydien sind Bakterien, die bei Tieren und Menschen verschiedene Krankheiten hervorrufen können. Eine Unterart dieser Bakterien, Chlamydia trachomatis, zählt zu den weltweit häufigsten Erregern sexuell übertragbarer Erkrankungen.

Eine genitale Chlamydieninfektion verursacht bei Frauen in erster Linie eine Entzündung des Gebärmutterhalses, bei Männern eine Entzündung der Harnröhre. Die Infektion verläuft oft unbemerkt, kann aber Spätfolgen hinterlassen. Chlamydien können auch bei symptomlosem Verlauf auf andere übertragen werden. Die Behandlung erfolgt mittels Antibiotika.

Chlamydia – aus der griechischen Mythologie?

In ähnlicher Weise berichtete eine Frau letztes Jahr auf Reddit, dass ihre Freundin wütend wurde, nachdem sie ihr mitgeteilt hatte, dass ihr Lieblingsbabyname eine sexuell übertragbare Krankheit sei. "Meine Freundin ist im fünften Monat schwanger und hat in letzter Zeit mit ihrem Partner über Babynamen gesprochen. Sie bekommt ein Mädchen und möchte einige ihrer Ideen mit unserer Freundesgruppe besprechen, um zu sehen, was wir davon halten", begann sie. "Gestern haben wir uns alle getroffen und sie hat uns ihren neuesten Favoriten verraten: Chlamydia. Noch bevor ich meinen Schock überwinden konnte, fing sie an zu erzählen, dass sie sie in der griechischen Mythologie schon immer mochte, seit wir die ‘Odyssee‘ lesen mussten. Aus dem Kontext schloss ich, dass sie von 'Klytemnestra' spricht."

Zu Hause angekommen, bekam die Posterin eine lange SMS von ihrer Freundin, wie peinlich es für sie war, vor ihren Freunden korrigiert zu werden. "Ich habe die SMS nicht ernst genommen. Eine einfache Google-Suche hätte geholfen." 

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