Fussball
Frauen-Vergleich: Nächster Skandal um WM-Gastgeber
Der Countdown zur WM in Katar läuft – doch der Gastgeber kommt aus den Skandalen nicht heraus. Nach homophoben Aussagen kommen nun die Frauen dran.
Dass die WM in Katar "ungewöhnlich" sein würde, war schon lange klar. Wegen des heißen Klimas im Wüstenstaat wurde die Endrunde in den Winter verlegt. In einem Kleinstaat entstehen auf engstem Raum riesige Stadien – und die Ansichten der WM-Gastgeber sorgen ebenfalls gelinde gesagt für Stirnrunzeln.
Nachdem WM-Botschafter Khalid Salman mit homophoben Sprüchen für Aufsehen sorgte, wird nun ein weiterer Skandal-Sager publik. Er ist ebenfalls in der ZDF-Doku "Geheimsache Katar" zu sehen und zu hören und betrifft die Rolle der Frauen im Emirat.
In einer Szene fragt Reporter Jochen Breyer, warum Frauen in Katar in der Öffentlichkeit verschleiert sein müssen. Die Freunde von WM-Botschafter Salman antworten: "Vergleich mal: Vor dir liegt eine unverpackte Süßigkeit. Du weißt nicht, ob sie jemand berührt oder reingebissen hat. Und eine verpackte. Welche nimmst du?" Breyer antwortet: "Wahrscheinlich die verpackte." Dann stellt er aber klar: "Aber Frauen sind ja keine Süßigkeiten!"
Die Männerrunde legt dann aber noch nach: "Warum sollte eine Frau das Haus verlassen? Auf all das Geld, die Fürsorge, die Liebe verzichten?" Auf Liebe verzichten sollten für WM-Botschafter Salman aber besser Homosexuelle. Der 60-Jährige hält Homosexualität nämlich für einen "geistigen Schaden".
Konkret meinte er, während der WM würden "viele Dinge hier ins Land kommen – lass uns zum Beispiel über Schwule reden". Diese dürften zwar nach Katar kommen, müssten dort aber "unsere Regeln akzeptieren". Schwulsein sei "haram" und damit verboten, sagte der Ex-Fußballer. "Es ist ein geistiger Schaden." An dieser Stelle wurde das Interview nach ZDF-Angaben durch den Pressesprecher des WM-Organisationskomitees abgebrochen.
Später ruderte der Ex-Nationalspieler zurück, meinte, die Aussagen seien "aus dem Zusammenhang gerissen." Auf Twitter erklärte er: "Jeder ist in Katar willkommen, aber unsere Religion und unsere Kultur werden sich nicht für die Weltmeisterschaft ändern."