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Fußball-WM der Frauen: Deutsche nach Aus im Schockzu...

Heute Redaktion
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Damit hatte niemand gerechnet: Die deutsche Damenauswahl ist im Viertelfinale der Frauen-Fußball-WM an Japan gescheitert. Warum, das kann sich niemand so recht erklären.

Drei schnelle Pässe - und der Ball war drin: Japan hat geschafft, was Beobachter nicht für möglich gehalten hatten: Mit einem blitzschnell ausgeführten Konter in der 108. Minute beendeten sie die Titelträume der amtierenden Weltmeisterinnen.

Die Dominanz ist weg
Bereits in der 4. Minute der erste Schock für die DFB-Elf: Verteidigerin Kim Kulig verletzt sich bei eine ihrer ersten Aktion. Später wird bekannt, dass Kulig einen Kreuzbandriss erlitten hat, sie wird lange ausfallen.

Bundestrainerin Silvia Neid muss die Abwehr umstellen, Abstimmungsprobleme sind die Folge. Das Spiel plätschterte dahin, die Deutschen dominierten nicht zuletzt wegen ihrer körperlichen Überlegenheit, hatten viel mehr Eckbälle und Freistöße. Allein, es reichte nicht. "Wenn man aus vielleicht 15 Standardsituationen kein einziges Tor macht, kann man wohl auch nicht gewinnen", bekannte Bundestrainerin Silvia Neid nach dem Match.

Die Abwehr: wackelig. Die Offensive: schwach. Es kam, wie es kommen musste. Nach dem Tor in 108. Minute konnte sich die DFB-Elf nicht mehr aufraffen.

Die Süddeutsche Zeitung konstatiert:"Die deutsche Elf dominiert die meisten Gegnerinnen nicht mehr." Auch im Frauen-Fußball können Underdogs mittlerweile mit auf den Gegner abgestimmter Taktik reüssieren. Zudem war die WM für die deutschen Damen bisher eher durchwachsen. Erst im letzten Spiel gegen Frankreich kam Spielfreude auf, in der Gruppenphase wurden drei Arbeitssiege eingefahren.

Spielerinnen fassungslos
Vielleicht waren die Deutschen auch zu siegesgewiss: "Ich habe keinen Gedanken an ein Ausscheiden verschwendet. Selbst als wir im Rückstand lagen, hatte ich immer noch das Gefühl, wir schießen noch einen Treffer", sagte Torfrau Nadine Angerer nach dem Ausscheiden.

Silvia Neid stellt sich hinter ihre Kickerinnen: "So etwas kann im Fußball passieren. Ich mache der Mannschaft keine großen Vorwürfe." Ob das Viertelfinal-Aus der Gastgeberinnen das Interesse an der WM einbrechen lässt, wird sich zeigen.