Sport

Fußball-WM im Winter – Winterspiele im Sommer?

Spielt die Sportwelt völlig verrückt? Nach der Fußball-WM 2022 von Ende November bis Mitte Dezember könnten Winterspiele im Sommer folgen.

Heute Redaktion
Teilen

Ein Blick auf den Kalender zeigt den 21. November. Die ersten Schneeflocken sind gefallen, Christkindlmärkte haben geöffnet und an den Punschständen kann man sich wärmen. Da denkt kaum einer an Fußball.

Sollten die Fußballfans weltweit allerdings. Denn genau heute in vier Jahren steigt das Eröffnungsspiel der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar. Bis zum 18. Dezember – dem vierten Adventsonntag – kicken die möglicherweise 48 besten Teams der Welt dann um den Titel. Eine Verlegung wurde aufgrund der heißen Sommer-Temperaturen im Emirat Katar nötig.

Das stürzt auch den Fußball-Kalender ins komplette Termin-Chaos. Die europäischen Ligen und internationalen Bewerbe müssten mitten im Herbst plötzlich unterbrochen werden. Ein Problem, für das die FIFA noch keine Lösung hat.

Winterspiele im Sommer?

Und in der Sportwelt droht das nächste Termin-Chaos. Die Olympischen Winterspiele 2026 werden zunehmend zum Ladenhüter. Neben dem Rückzieher der gemeinsamen Bewerbung von Graz und Schladming aufgrund mangelnder Unterstützung durch die steirische Landesregierung scheiterten zuletzt auch die Kandidaten Sion (Schweiz) und Calgary (Kanada) am "Nein" in Volksabstimmungen.

Somit bleiben nur noch die gemeinsame Bewerbung Mailand/Cortina d?Ampezzo (Italien) sowie Stockholm mit Aare im Rennen. Doch auch in Schwedens Hauptstadt regt sich politischer Widerstand. Die Finanzierung der Spiele in Italien ist völlig unklar.

Argentinien will einspringen

Deshalb hat sich nun Argentinien ins Spiel gebracht. Nach den absolvierten Jugendspielen in Buenos Aires stellte nun Gerardo Wertheim, der milliardenschwere Präsident des argentinischen Olympischen Komitees, eine Bewerbung in den Raum. Er ist einflussreiches IOC-Mitglied. Allein deshalb hätte die argentinische Bewerbung gute Karten.

Geplant sind die Eisbewerbe in Buenos Aires, die Schneebewerbe sollen im 3.000 km entfernten Ort Ushuaia in Feuerland steigen. Einem der südlichsten Orte der Welt. Eine Machbarkeitsstudie ist auf dem Weg. Und das, obwohl das Land gerade in einer Finanzkrise steckt.

Chaos im Ski-Kalender

Winterspiele auf der Südhalbkugel wären eine absolute Premiere. Und würde ebenfalls den kompletten Wintersport ins Chaos stürzen. Denn im Februar, wo Winterspiele traditionell steigen, ist in Argentinien gerade Sommer. Die Ski-Saison in Feuerland startet erst im Juli.

Also müssten die Wettkämpfe im Zeichen der fünf Ringe im Sommer steigen. Zu einer Zeit, wo sich die Ski-Stars gerade auf die neue Saison vorbereiten. Zum Beispiel mit Schnee-Trainingslagern in Südamerika oder Neuseeland. Das würde den Ski-Weltcup auf den Kopf stellen. Betroffen sind neben den Alpinen auch die Nordischen, Snowboarder, Freestyler oder die Eissportler, die auch in den Wintermonaten ihre Wettkämpfe austragen.

Die Vergabe erfolgt am 24. Juni 2019 in Lausanne. (wem)