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GAK-Fans nach Platzsturm zu Haftstrafen verurteilt

Heute Redaktion
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Bild: GEPA pictures

Die zweite Halbzeit des gerichtlichen Nachspiels zum Fußball-Relegationsspiel zwischen GAK und Hartberg vom vergangenen Sommer hat am Donnerstag im Grazer Straflandesgericht mit zwei Verurteilungen und einem Freispruch geendet. Videoaufzeichnungen bewiesen Körperverletzung, Widerstand gegen die Staatsgewalt und Sachbeschädigungen zweier Anhänger der "Roten Teufel" im Zuge des Platzsturms. Sie fassten je 15 Monate Haft aus, wobei einer der beiden fünf Monate unbedingt absitzen muss. Die Urteile sind nicht rechtskräftig.

Die zweite Halbzeit des gerichtlichen Nachspiels zum Fußball-Relegationsspiel zwischen GAK und Hartberg vom vergangenen Sommer hat am Donnerstag im Grazer Straflandesgericht mit zwei Verurteilungen und einem Freispruch geendet. Videoaufzeichnungen bewiesen Körperverletzung, Widerstand gegen die Staatsgewalt und Sachbeschädigungen zweier Anhänger der "Roten Teufel" im Zuge des Platzsturms. Sie fassten je 15 Monate Haft aus, wobei einer der beiden fünf Monate unbedingt absitzen muss. Die Urteile sind nicht rechtskräftig.

Zwei der nun Angeklagten gestanden sofort die Vorwürfe vor Richter Gernot Patzak, einem Fan-Klub wollten sie jedoch nicht angehören. Während der eine mit einer Werbetafel und einem Metalleimer nach den Polizisten warf, prügelte der andere einen der eigenen Fans mit unzähligen - laut Staatsanwalt Florian Farmer "stakkato-artigen" - Schlägen auf der Tribüne nieder.

"Schäme mich für den Blödsinn"

Das Beweisvideo der Attacke wollte der Angeklagte nur ungern im Gerichtssaal sehen. "Können wir auf das Video verzichten? Ich schäme mich jetzt schon für den Blödsinn", gestand der GAK-Anhänger ein, musste letztlich seine Schläge aber noch einmal mitansehen. Auch vom zweiten Angeklagten gab es eindeutige Aufzeichnungen: "Ich wollte aber keinen verletzen. Es tut mir leid."

Der dritte GAK-Fan auf der Anklagebank hatte sich von Anfang an für nicht schuldig erklärt, und dem Gericht gelang es nicht, bei den Dokumentationen des Platzsturms einen Beweis für seine Schuld zu erbringen. Zeugen meinten außerdem, er habe nichts gemacht: "Ich habe ihn in den Arm genommen, er hat wegen der Niederlage geweint", meinte eine seiner Bekannten. Eine Sturmhaube habe er jedoch sehr wohl getragen: "Ja, ich weiß, die war Schwachsinn, aber ich wollte nicht, dass mich jemand auf Fotos erkennt." Er wurde freigesprochen.

Wiederholungstäter

Die beiden anderen Angeklagten, die bereits neun bzw. 19 Mal wegen ähnlicher Delikte vor Gericht waren, wurden zu 15 Monaten Haft verurteilt. Jener, dem die Strafe zur Gänze bedingt nachgesehen wird, muss eine Anti-Aggressions-Therapie absolvieren. Über beide wurde ein dreijähriges Fußballplatzverbot verhängt. Der Staatsanwalt kündigte beim Freispruch Nichtigkeitsbeschwerde an. Bei den Verurteilungen gab er einmal keine Erklärung ab und im anderen Fall wollte er Berufung einlegen.

Der GAK war zum Zeitpunkt des Spiels am 8. Juni 2012 Meister der Regionalliga Mitte gewesen und sollte gegen Zweitligisten Hartberg um den Aufstieg kämpfen. Beim Zusammenstoß mit der Polizei wurden sieben Anhänger durch Schlagstöcke und Pfefferspray zum Teil schwer verletzt.