Gesundheit

Gamer-Brille erkennt Tumore oder Schlaganfälle

Ein Schweizer Startup will die VR-Brille für medizinische Zwecke umfunktionieren und über Augenbewegungen neurologische Krankheiten entdecken.

Sabine Primes
Als virtuelle Realität wird die Darstellung und gleichzeitige Wahrnehmung einer scheinbaren Wirklichkeit und ihrer physikalischen Eigenschaften in einer in Echtzeit computergenerierten, interaktiven virtuellen Umgebung bezeichnet.
Als virtuelle Realität wird die Darstellung und gleichzeitige Wahrnehmung einer scheinbaren Wirklichkeit und ihrer physikalischen Eigenschaften in einer in Echtzeit computergenerierten, interaktiven virtuellen Umgebung bezeichnet.
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Die frühzeitige Erkennung und Diagnose von Hirnerkrankungen wie Tumoren, Multipler Sklerose und Schlaganfällen ist lebenswichtig. Die Augen können uns viel über die Gehirnfunktionen und die Gesundheit des Gehirns verraten. Sie sind ein sehr guter Biomarker für verschiedene Krankheitszustände. Die fortschrittliche medizinische Disziplin der Neuroophthalmologie nutzt die Augen als Fenster zum Gehirn – so können viele wichtige Informationen gewonnen werden.

Die Neuroophthalmologie ist ein Spezialgebiet der Augenheilkunde an der Schnittstelle zur Neurologie und beschäftigt sich mit den neurogenen Ursachen von Sehveränderungen ebenso wie mit der Beurteilung von neurologisch bedingter Symptomatik an den Augen als Zeichen anderweitiger Erkrankungen.

VR-Brille mit zusätzlichem Feature

Aber eine manuelle Untersuchung dauert bis zu 45 Minuten und ist sehr subjektiv und fehleranfällig. Das Schweizer Medizintechnik-Startup MachineMD, das mit der Uniklinik Bern kooperiert, will dieses Problem mit Virtual-Reality-Brillen lösen. 

Im Gegensatz zu normalen VR-Brillen, die ursprünglich für Computerspiele entwickelt wurden, wird die erste Brille von MachineMD ein entscheidendes zusätzliches Feature haben: Eine Kamera beobachtet das Auge, während es bestimmten Reizen ausgesetzt wird. Durch maschinelles Lernen kann eine speziell entwickelte Software Abweichungen – und damit Krankheiten erkennen.

Als virtuelle Realität, kurz VR, wird die Darstellung und gleichzeitige Wahrnehmung einer scheinbaren Wirklichkeit und ihrer physikalischen Eigenschaften in einer in Echtzeit computergenerierten, interaktiven virtuellen Umgebung bezeichnet.

2024 auf dem Markt

Anfang 2024 soll die erste Version der VR-Brille auf den Markt kommen. Die Software wird dann einen Bericht generieren können, der Ärzten sagen kann, ob etwas nicht stimmt. In Zukunft soll die Software auch Diagnosen von Krankheiten wie Multiple Sklerose oder Alzheimer stellen können.