Pontifex am Petersdom-Balkon

Ein Amerikaner ist der neue Papst – er heißt Leo!

1,4 Milliarden Gläubige haben ein neues Oberhaupt. Die Kardinäle haben sich im vierten Wahlgang auf einen Nachfolger für Papst Franziskus geeinigt.
Lukas Leitner
08.05.2025, 19:12

"Habemus Papam" – wir haben einen Papst – verkündet Kardinal-Protodiakon Dominique Mamberti am Donnerstag vom Balkon des Petersdom. Die Kardinäle haben sich schon im vierten Wahlgang, nach nicht einmal 24 Stunden, auf einen neuen Pontifex geeinigt.

Der Geistliche zeigte sich kurz nach 19 Uhr erstmals in neuer Funktion der Weltöffentlichkeit und wird künftig das höchste Amt in der katholischen Kirche bekleiden.

Der Name des neuen Papstes lautet Robert F. Prevost. Er ist 69 Jahre alt, kommt aus den USA, wird den Namen Leo tragen!

Er ist der neue Papst.
REUTERS

Sein bisheriges Leben

Robert Francis Prevost wurde am 14. September 1955 in Chicago geboren. Nach einem Mathematikstudium an der Villanova University trat er 1977 dem Augustinerorden bei und wurde 1982 zum Priester geweiht. Seine akademische Laufbahn führte ihn zum Doktorat in Kirchenrecht an der Päpstlichen Universität Heiliger Thomas von Aquin in Rom.

Seine Missionstätigkeit begann 1985 in Peru, wo er unter anderem als Kanzler der Territorialprälatur Chulucanas und später als Leiter des Augustinerseminars in Trujillo wirkte. 1999 kehrte er in die USA zurück und wurde Provinzial der Augustiner in Chicago, bevor er 2001 zum Generalprior des Ordens gewählt wurde – ein Amt, das er bis 2013 innehatte.

Papst Franziskus ernannte Prevost 2014 zum Apostolischen Administrator von Chiclayo in Peru und ein Jahr später zum Bischof derselben Diözese. Seine Erfahrungen in Lateinamerika und seine Nähe zu den Anliegen des Papstes machten ihn 2023 zum idealen Kandidaten für das Amt des Präfekten des Dikasteriums für die Bischöfe, das er bis April 2025 leitete.

Erst seit 1,5 Jahren Kardinal

Am 30. September 2023 wurde Prevost von Papst Franziskus zum Kardinal ernannt. Seine ruhige, aber entschlossene Art und seine Fähigkeit, Brücken zwischen verschiedenen kirchlichen Strömungen zu bauen, haben ihm Respekt und Anerkennung eingebracht. In einem Interview betonte er: "Der Bischof ist zu diesem Charisma berufen, den Geist der Gemeinschaft zu leben, die Einheit in der Kirche, die Einheit mit dem Papst zu fördern."

Mit seiner internationalen Erfahrung, seiner tiefen Spiritualität und seinem Engagement für eine synodale Kirche gilt Robert F. Prevost als einer der vielversprechendsten Kandidaten für das Papstamt – ein stiller Favorit.

Seine ersten Worte

"Der Friede sei mit euch allen!" Das waren die ersten Worte des neuen Papstes. "Wir sollten gemeinsam Hand in Hand Brücken schlagen und gemeinsam an einem Strang ziehen, um ein Volk zu sein, ein gemeinsames Volk in Frieden. Danke Franziskus, dass du uns das ermöglicht hast. Mein Dank gilt auch allen Kardinälen, die mich gewählt haben", so Leo XIV.

Der österreichische Kardinal Christoph Schönborn hatte Prevost schon als "Geheimtipp" am Zettel, erzählte er im ORF-Studio. "Ich glaube, das Profil, das er mitbringt, das passt sehr gut für die Nachfolge von Papst Franziskus. Leo XIV wird mit seiner Erfahrung etwas mitbringen, was bei Papst Franziskus etwas zu kurz gekommen ist, nämlich die Teamarbeit. Das bringt er aus seiner Ordenszeit mit."

{title && {title} } LL, {title && {title} } Akt. 08.05.2025, 20:46, 08.05.2025, 19:12
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