Garics vs. Constantini: "Er hat keine Eier"

Ex-Rapidler György Garics holt zum Rundumschlag gegen ÖFB-Teamchef Didi Constantini aus. Die Kritik des 23-fachen Teamspielers, der vom Tiroler wegen einer internen Auseinandersetzung nicht mehr ins Team einberufen wird, fällt ziemlich harsch aus.

Der Serie-A-Legionär (derzeit beim FC Bologna) nahm sich in der Sportwoche kein Blatt vor den Mund. Garics hatte vor ein paar Monaten Kritik am Jugendwahn und der Taktik des Teamchefs geäußert. Kurz darauf wurde der 26-Jährige aus dem ÖFB-Kader gestrichen.

"Er hat sich auf ein tiefes Niveau begeben"

Nun meldet sich der Außenverteidiger, der 81 Spiele für Rapid absolvierte, zurück. "Constantini hat versucht, mich öffentlich hinzurichten. Aber er hat sich damit selbst ein Eigentor geschossen. Er hat mich nicht als Fußballer, sondern als Mensch kritisiert. Das macht man nicht. Er hat sich damit auf tiefes Niveau begeben, das sich selbst disqualifiziert. Dazu hat er aber kein Recht. Er soll sich lieber auf seine Arbeit konzentrieren", ärgert sich der gebürtige Ungar.

Garics ist nicht der einzige ÖFB-Kicker, der derzeit im Clinch mit dem Teamchef liegt. Andreas Ivanschitz (Mainz 05) hat seit Jahren kein Länderspiel mehr bestritten. Martin Stranzl (Spartak Moskau) und Alexander Manninger (Juventus Turin) haben nach internen Querelen ihre Teamkarrieren beendet. Auch zu diesen Fällen hat Garics eine klare Meinung: "Wer Leistung in einer starken Liga bringt, der sollte auch die Berechtigung haben, in der Nationalmannschaft dabei zu sein."

"Ich wusste nicht, dass ich als Verteidiger Tore schießen muss"

Im Fall Garics begründete Constantini die Nicht-Einberufung damit, dass der 26-Jährige erst ein Tor im ÖFB-Dress geschossen hat. "Ich wusste nicht, dass ich als Verteidiger Tore schießen muss, um in der österreichischen Nationalmannschaft spielen zu dürfen", kontert der Italien-Legionär und fügt unmissverständlich hinzu: "Er hat einfach keine Eier, um mir zu sagen, dass er den Garics nicht braucht."

Garics, der zu den besten österreichischen Kickern auf seiner Position zählt, hat das Thema ÖFB-Team aber noch nicht abgehakt. "Ich habe immer gerne für die Nationalmannschaft gespielt und werde das auch gerne in Zukunft machen. Die Voraussetzung ist ein anderer Teamchef", so der Bologna-Kicker.