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Gartenschlauch-Verbot wegen Trockenheit

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Empfindlicher Schlag auf den britischen grünen Daumen: Wegen andauernder Trockenheit verbieten sieben Wasserversorger im Süden und Osten Großbritanniens bis auf weiteres das Benutzen von Gartenschläuchen.

Das Wässern des sprichwörtlichen englischen Rasens sowie das Gießen von Blumenbeeten ist nur noch mit der Gießkanne möglich. Auch Sprinkleranlagen und das Autowaschen mit dem Schlauch sind verboten. Der "hosepipe-ban" (Gartenschlauch-Verbot) trat am Donnerstag in Kraft. Er gilt für ein Gebiet, in dem etwa 20 Millionen Briten wohnen.

1.200 Euro-Strafe droht

Die Wasserversorger riefen gleichzeitig dazu auf, dass Nachbarn, die gegen das Verbot verstoßen, gemeldet werden sollen. Ihnen droht dann ein Bußgeld von 1.000 Pfund (rund 1.200 Euro). Im eigentlich häufig verregneten Großbritannien haben ein trockener Winter und ein warmer Vorfrühling die Wasserreserven teilweise versiegen lassen.

Der Grundwasserspiegel ist so niedrig wie seit 1976 nicht mehr. Zwei Drittel der britischen Flüsse und Seen weisen extrem niedrige Pegelstände auf, einige sind komplett ausgetrocknet. Kräftiger Regen am Mittwoch konnte daran zunächst kaum etwas ändern. "Zwei trockene Winter in Folge haben dafür gesorgt, dass sich die Reservoirs nicht wieder füllen konnten", sagt Peter Simpson vom Wasserversorger Anglian Water.

Kritiker: Wasserversorger an Engpaß Schuld

Das Gartenschlauch-Verbot soll den Wasserverbrauch um bis zu zehn Prozent senken. Kritiker machen geltend, dass der Hauptgrund für die Wasserknappheit das marode Leitungssystem der Versorger sei. Nach einer Untersuchung der staatlichen Aufsichtsbehörde Ofwat verliert etwa die Londoner Gesellschaft Thames Water bis zu 26 Prozent des Trinkwassers durch Lecks in Leitungen.