Bei der Generalversammlung der Viola Invest einigten sich die violetten Geldgeber nun, den Deutschen Tomas Zorn als neuen Austria-Sportvorstand vorzuschlagen, berichtet der "Kurier". Diese Stelle ist seit dem Rückzug von Austria-Investor Jürgen Werner Ende August bei den Veilchen vakant. Brisant: Zorn, der auch als möglicher Sport-Geschäftsführer bei Sturm Graz gehandelt wurde, ehe sich der Verein für Michael Parensen entschied, wäre damit der Vorgesetzte von Michael Wagner.
Den hatte Austrias Finanz-Vorstand Harald Zagiczek erst im November zum neuen Sportdirektor gemacht, die Zusammenarbeit mit Manuel Ortlechner vorzeitig beendet. Er habe Handlungsbedarf gesehen, hatte Zagiczek damals erklärt. Zorn gilt als Wunschlösung Werners, während Wagner nicht dem Lager des ehemaligen Sportvorstands zuzurechnen ist.
Die Viola Invest ist die Ansammlung der Austria-Geldgeber, hält 49,9 Prozent der Anteile an der Wiener Austria. Werner und seine WTF-Gruppe halten 40 Prozent der violetten Investoren, und damit die Minderheit. Der Syndikatsvertrag gibt dem Werner-Lager darüber hinausreichende Möglichkeiten. So darf die WTF einen Sportvorstand vorschlagen, hat die Austria ein einmaliges Vetorecht. Die zweite Wahl der Werner-Gruppe müsste der Bundesligist aber akzeptieren. Hinter den Kulissen war es bei der Austria zuletzt deshalb besonders turbulent. Die Viola Invest beschloss nun außerdem, Werner und Peter Vogl für den Aufsichtsrat der Austria AG vorzuschlagen.
Der Name Tomas Zorn kursiert bei der Austria schon länger. Nun folgte die Einigung der violetten Investoren. Zorn ist ein 39-jähriger Deutsch-Russe, ist Rechtsanwalt und war unter anderem von Juli 2021 bis Oktober 2022 an der Seite des nunmehrigen ÖFB-Teamchefs Ralf Rangnick als Sportdirektor bei Lok Moskau tätig.