Die Austria-Fans fuhren bei der Choreo vor Anpfiff mit der U-Bahn auf der Osttribüne ein. Ihre "Veilchen" schlugen dann Lieblingsgegner Sturm mit 3:1 – der vierte Sieg in Serie gegen die Grazer.
Damit schob sich die Austria auf Platz fünf, verdrängte Rapid aus den Top sechs auf Rang sieben. "Das Erfolgserlebnis war wichtig", meinte Abwehrboss Aleks Dragovic.
Ruhe kehrt aber nicht ein in Wien-Favoriten. "Es ist nicht einfach, bei uns reden viele mit", meinte Kapitän Manfred Fischer beim Sky-Interview am Rasen. "Wir als Truppe liefern. Wir halten gegen die Widerstände von außen dagegen."
Die Austria-Fans machten nach 75 Minuten beim Stand von 2:1 ihren Unmut Luft. "Oh, Jürgen Werner raus, Jürgen Werner raus", hallte es durch das Stadion. Begleitet wurden die Sprechchöre von einem deutlichen Spruchband: "WTF: Die Austria ist kein Selbstbedienungsladen – Werner, welchen Preis bist du bereit zu zahlen?"
Hintergrund der Fan-Wut ist die Investorengruppe WTF rund um Ex-Sportvorstand Jürgen Werner. Diese möchte offenbar den Deutschen Tomas Zorn, der bereits mit Ralf Rangnick arbeitete, als neuen sportlichen Entscheider installieren.
Brisant: Am Freitag steigt die Generalversammlung der Viola Investment GmbH. Die Austria selbst hat bei der Besetzung lediglich ein Vetorecht. In Fankreisen wird befürchtet, dass der "Werner-Zirkel" Druck aufbaut, um Personalentscheidungen durchzusetzen – vorbei an den Wünschen des Vereins.
Austria-Sportdirektor Michael Wagner sagte bei Sky, dass er keine schlaflosen Nächte wegen Zorn bekomme. "Ich kenne den Herrn Zorn nicht persönlich."
Wagner wollte aber auch nicht garantieren, dass Stephan Helm im neuen Jahr noch Austria-Trainer ist "Wir schauen von Tag zu Tag. Es ist immer ein laufender Prozess", meinte er. Wagner sehe "noch viel Potenzial". "Wir haben in bestimmten Bereichen Probleme."
Trainer Helm spürte wenige Minuten zuvor noch "Rückendeckung aus dem Klub".