Vier Spiele, drei Niederlagen, ein 1:1 gegen Liga-Schlusslicht Blau-Weiß Linz. So liest sich die magere Zwischenbilanz von Rapid-Interimstrainer Stefan Kulovits. Am Donnerstag gegen Zrinjski Mostar sitzt der 42-Jährige zum vorerst letzten Mal auf der grün-weißen Betreuerbank. Oder doch nicht?
"Wir reden mit vielen Trainern, ich will keine Gerüchteküche anheizen", gab sich Sportchef Markus Katzer am Sonntag nach dem Remis in Linz bedeckt. "Wir haben eine Shortlist und dann wird es Richtung Entscheidung gehen."
Vielsagender Nachsatz: "Kulovits hat alles versucht, um die Mannschaft aufzurichten. Er hat es gut gemacht, sich mehr verdient, aber am Ende geht es um Resultate."
Die sprechen freilich gegen einen Langzeit-Vertrag. Zum Leidwesen einiger Spieler. Kulovits erhält auf "Sky" Rückendeckung. "Mir tut es für das Trainerteam extrem leid. Man sieht, es hat sich viel verändert, wir treten anders auf, wir sind wieder aktiver im Spiel", meinte Louis Schaub. "Sie geben sich Mühe, bereiten uns gut vor – aber es bringt halt nix, wenn wir die Spiele nicht gewinnen. Kulo hat einiges bewegt, ich kann mir gut vorstellen, dass er Trainer bleibt."
Nenad Cvetkovic sieht es ähnlich. "Die Coaches haben in kurzer Zeit gute Dinge gemacht. Sie geben alles. Ich glaube, Kulovits ist der richtige Trainer für uns."
Und wie sieht es der Wiener, der als Aktiver 252 Partien für Rapid bestritten hat, selbst? "Es war klar, dass ich nicht reingeworfen werde, wenn alles super läuft, sondern dass es – wenn überhaupt – in einer schwierigen Phase sein würde. Aus der schwierigen Phase kommt man nicht so leicht raus. Ich kann es nur durch Ergebnisse beeinflussen, die waren aber nicht da. Es liegt nicht in meiner Hand."
Dabei beschritt Kulovits sogar unübliche Wege. "Wir haben sogar den Burgi (Guido Burgstaller, Anm.) herangezogen, damit er mit unseren Stürmern Abschlüsse macht. Wir stellen alles bereit, damit sich das löst. Schön langsam ist es müßig, darüber zu reden. Das Glück ist nicht auf unserer Seite. Wir probieren alles."
