Österreich steckt in der Hitze-Falle, die anhaltende Hitzewelle schlägt noch bis 3. Juli mit voller Wucht zu. Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) warnt vor dramatischen Folgen der Hitze, vor allem auch im Bereich der Mobilität von Gehsteigbenutzern.
In mehreren Städten, darunter Wien, Graz, St. Pölten und Eisenstadt, waren Gehsteige laut VCÖ "stellenweise nicht mehr benutzbar". Der Grund: Asphaltflächen heizen sich bei direkter Sonneneinstrahlung auf mehr als 60 Grad Celsius auf – eine Temperatur, die nicht nur für Tiere gefährlich ist, sondern auch für Menschen.
"Besonders Kinder, ältere Menschen und Personen mit Vorerkrankungen leiden massiv unter diesen Bedingungen", so der VCÖ. Auch der städtische Alltag wird zunehmend zur Herausforderung: Spaziergänge, Einkäufe oder der Weg zur Arbeit werden in der Hitze zur Belastungsprobe.
Wie schon das Momentum Institut warnt auch der VCÖ vor einem dramatischen Anstieg hitzebedingter Todesfälle. Österreich zählte zuletzt mehrere hundert Hitzetote pro Jahr, Tendenz steigend. Besonders gefährlich sind tropische Nächte, in denen die Temperatur nicht mehr unter 20 Grad sinkt. Folgen: Herz-Kreislauf-Zusammenbrüche, Dehydration, Schlaganfälle.
Der VCÖ kritisiert, dass es in vielen Städten noch immer zu wenige Schattenplätze, Bäume und Trinkwasserstellen gibt. Versiegelte Flächen ohne Begrünung speichern die Hitze tagsüber und geben sie nachts wieder ab – das verstärkt den urbanen Wärmeinseleffekt. "Viele Stadtteile sind regelrechte Hitzefallen geworden", so ein VCÖ-Sprecher.
Klimaforscher bestätigen: Hitzewellen wie derzeit sind kein Einzelfall mehr, sondern ein Vorgeschmack auf den "normalen" Sommer der Zukunft. Laut Prognosen wird die Zahl der Hitzetage – also Tage über 30 Grad – in den kommenden Jahrzehnten stark zunehmen.
"Die Klimakrise trifft uns mitten im Alltag – auf der Straße, am Gehsteig, im Schlafzimmer", so der VCÖ abschließend. "Und je länger wir warten, desto heißer und gefährlicher wird es."