Friedensplan

Es ist so weit: Hamas nennen Tag für Geiselfreilassung

Die Freilassung der Geiseln im Gazastreifen soll am Montag starten – parallel dazu findet ein Nahost-Gipfel in Ägypten statt.
Newsdesk Heute
12.10.2025, 08:49
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Die Hamas hat angekündigt, dass die Freilassung der noch im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln am Montag in der Früh starten soll. Am selben Tag treffen sich die USA und Ägypten zu einem Gipfel in Scharm el-Scheich, um den US-Friedensplan für die Region umzusetzen. Angeführt wird das Treffen von US-Präsident Donald Trump und dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi. Erwartet werden auch viele europäische Regierungschefs, darunter Deutschlands Bundeskanzler Friedrich Merz.

Samstagabend versammelten sich in Tel Aviv zehntausende Menschen am sogenannten Geiselplatz und jubelten Trump zu. Viele trugen T-Shirts mit den Gesichtern der Geiseln, die am Montag freikommen sollen, und schwenkten israelische und US-Flaggen. Einige riefen "Danke, Trump!".

Modalitäten noch unklar

"Gemäß der unterzeichneten Vereinbarung soll der Gefangenenaustausch am Montagmorgen beginnen - und es gibt keine neuen Entwicklungen in dieser Angelegenheit", sagte der hochrangige Hamas-Vertreter Osama Hamdan zur Nachrichtenagentur AFP. Wie die Übergabe im Detail ablaufen wird, sei aber noch offen.

Nach der Freilassung der Geiseln soll Israel laut den ausgehandelten Bedingungen rund 2.000 palästinensische Häftlinge aus seinen Gefängnissen entlassen. Über die genaue Liste wird noch verhandelt, so Hamdan weiter.

Gipfel mit 20 Staaten

Die Freilassung der Geiseln fällt genau auf den Tag, an dem Trump in Ägypten am Gipfel zu Nahost teilnehmen will. Die ägyptische Präsidentschaft bestätigte am Samstagabend offiziell, dass das Treffen am Montagnachmittag in Scharm el-Scheich stattfinden wird. Es werden Staats- und Regierungschefs aus "mehr als 20 Ländern" erwartet.

Aus Berlin hieß es, Merz habe die Einladung von al-Sisi "dankend entgegengenommen" und seine Teilnahme sei geplant. Auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni, Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez und der britische Premierminister Keir Starmer werden erwartet. UN-Generalsekretär António Guterres wird ebenfalls dabei sein.

Das Ziel des Treffens sei es, "den Krieg im Gazastreifen zu beenden, die Bemühungen um Frieden und Stabilität im Nahen Osten zu verstärken und eine neue Ära regionaler Sicherheit und Stabilität einzuläuten", so die Erklärung der ägyptischen Präsidentschaft.

Trump hatte zuvor erklärt, er werde am Montag eine "Menge" Staats- und Regierungschefs in Ägypten treffen, um über die Zukunft des Gazastreifens zu sprechen.

Katar und Ägypten verhandeln für Hamas

Die Hamas machte deutlich, dass sie an der "offiziellen Unterzeichnung" des Friedensplans nicht teilnehmen wird. Sie handle "hauptsächlich durch katarische und ägyptische Vermittler", sagte Hossam Badran, ein Vertreter des Hamas-Politbüros. Badran betonte außerdem, dass die Hamas den Gazastreifen nicht verlassen werde. "Gerede darüber, Palästinenser aus ihrem Land zu vertreiben, egal ob sie Hamas-Mitglieder sind oder nicht, ist absurd und unsinnig", sagte er zu AFP. Die zweite Phase des US-Friedensplans werde daher "viele Komplexitäten und Schwierigkeiten beinhalten".

Im Gazastreifen gilt seit Freitag eine Waffenruhe, nachdem Israel und die Hamas dem ersten Teil des von Trump vorgeschlagenen Friedensplans zugestimmt hatten. Laut Plan sollen innerhalb von 72 Stunden nach Inkrafttreten – also bis Montagvormittag – alle verbliebenen israelischen Geiseln freikommen. Im Gegenzug will Israel knapp 2.000 palästinensische Häftlinge freilassen. Die israelische Armee hat sich außerdem wie vereinbart aus mehreren Gebieten des Gazastreifens zurückgezogen.

Im Gazastreifen machen sich unterdessen hunderttausende vertriebene Palästinenser auf den Weg zurück in den Norden. Seit Beginn der Waffenruhe seien mehr als 500.000 Menschen in die Stadt Gaza zurückgekehrt, gab der Hamas-Zivilschutz bekannt.

Groß-Demo in Tel Aviv

In Tel Aviv kamen zehntausende Menschen auf dem Geiselplatz zusammen. Viele trugen T-Shirts mit den Gesichtern der Geiseln, die am Montag freikommen sollen. Die Menge schwenkte israelische und US-Flaggen, einige riefen "Danke, Trump!".

"Endlich haben wir Hoffnung, aber wir können und werden jetzt nicht aufhören", sagte Zairo Shachar Mohr Munder, dessen Onkel nach dem brutalen Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 von der israelischen Armee tot aus dem Gazastreifen geborgen wurde.

Auch der US-Gesandte Steve Witkoff sprach auf dem Geiselplatz: "Ihr kommt nach Hause", sagte er an die Geiseln gerichtet. An die Familien der Geiseln sagte er: "Euer Mut hat die Welt bewegt." Trump hatte Witkoff und seinen Schwiegersohn Jared Kushner in den Nahen Osten geschickt, um die Verhandlungen über die Waffenruhe und die Geiselfreilassung abzuschließen.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 12.10.2025, 08:50, 12.10.2025, 08:49
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