Treffen Netanjahu mit Trump

Tausende fordern in Tel Aviv Abkommen für Gaza-Frieden

Tausende fordern in Tel Aviv ein Ende des Gaza-Krieges und die Freilassung der Geiseln, während Netanjahu und Trump über Frieden beraten.
Newsdesk Heute
28.09.2025, 15:39
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Kurz vor dem geplanten Treffen zwischen Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und US-Präsident Donald Trump sind am Samstagabend in Tel Aviv tausende Israelis auf die Straße gegangen. Sie haben auf dem sogenannten Platz der Geiseln ein Abkommen zur Beendigung des Krieges im Gazastreifen gefordert. Die Menge entrollte ein großes Transparent mit der Aufschrift: "Alle Geiseln, bring sie jetzt nach Hause".

"Das Einzige, das einen Sturz in den Abgrund verhindern kann, ist ein umfassendes Abkommen, das den Krieg beendet und alle Geiseln und die Soldaten nach Hause bringt", sagte Lishay Miran-Lavi. Sie ist die Ehefrau von Omri Miran, der seit fast zwei Jahren im Gazastreifen als Geisel festgehalten wird.

Sie hat sich direkt an Trump gewandt und gefordert: "Nutzen Sie Ihren Einfluss auf Ministerpräsident Netanjahu." Wenn der Krieg verlängert wird, bringe das ihren Mann und die anderen Geiseln "in noch größere Gefahr", warnte sie.

"Sie haben nicht das Mandat"

Netanjahu und Trump sollen sich am Montag im Weißen Haus treffen. Trump hat am Freitag eine Einigung auf eine Waffenruhe im Gazastreifen für möglich gehalten. "Ich denke, wir haben einen Deal", sagte er in Washington. Kurz davor hat Netanjahu allerdings bei seiner Rede vor der UNO angekündigt, dass Israel den Kampf gegen die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen unerbittlich fortsetzen werde.

Laut Angaben seines Sondergesandten Steve Witkoff hat der US-Präsident am Dienstag bei einem Treffen mit Vertretern arabischer und muslimischer Staaten einen Nahost-Friedensplan mit 21 Punkten präsentiert. Aus diplomatischen Kreisen wurde gegenüber der Nachrichtenagentur AFP bestätigt, dass darin eine dauerhafte Waffenruhe, die Freilassung aller Geiseln und der Rückzug der israelischen Truppen vorgesehen seien.

Der rechtsextreme israelische Minister für nationale Sicherheit, Itamar Ben Gvir, hat Netanjahu vor dem Abschluss eines Abkommens gewarnt. "Sie haben nicht das Mandat, den Krieg ohne eine völlige Niederlage der Hamas zu beenden", erklärte er auf dem Onlinedienst X. Netanjahu hat im Parlament keine absolute Mehrheit mehr und ist auf seine rechtsextremen Verbündeten angewiesen. Diese lehnen jedes Abkommen mit der Hamas über eine Freilassung der Geiseln ab und fordern, den Krieg bis zur völligen Vernichtung der Hamas fortzusetzen.

Noch immer Geiseln in Hamas-Gewalt

Der Krieg im Gazastreifen wurde durch den Großangriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas und mit ihr verbündeter Kämpfer auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöst. Nach israelischen Angaben wurden dabei 1.219 Menschen getötet und 251 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Noch immer befinden sich 47 Geiseln in der Gewalt der Hamas, von denen laut israelischer Armee mindestens 25 bereits tot sind.

Israel geht seit dem Hamas-Angriff massiv militärisch im Gazastreifen vor. Nach nicht unabhängig überprüfbaren Angaben des Hamas-Gesundheitsministeriums wurden bereits mehr als 65.900 Palästinenser getötet.

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