Es läuft einfach nicht beim SK Rapid! Trotz einer starken Vorstellung in Salzburg setzte es für die Hütteldorfer eine bittere 1:2-Niederlage. Die Grün-Weißen erspielten sich zahlreiche Chancen, zeigten sich mutig und gefährlich – doch an ÖFB-Teamtorhüter Alexander Schlager war kein Vorbeikommen. Der Keeper avancierte mit gleich zwölf Paraden zum Matchwinner. Für Rapid bleibt eine ernüchternde Bilanz: die dritte Pleite in Serie, das vierte Spiel ohne Sieg und obendrauf der Rückfall auf Tabellenplatz drei.
Sinnbildlich für Rapids Misere: In der 82. Minute, beim Stand von 1:2, bot sich die große Chance zum Ausgleich. Kapitän Matthias Seidl, zuvor einer der besten Rapidler, trat zum Elfmeter an – und jagte den Ball klar über das Tor. Nach dem Spiel war der 24-Jährige den Tränen nahe und musste von Trainer Peter Stöger getröstet werden.
Im Sky-Interview stellte sich der 59-Jährige demonstrativ vor seinen Kapitän: "Ich habe ihm nach dem Spiel gesagt, dass ich richtig stolz bin, wie er die Partie heute angenommen hat. Er hatte es in letzter Zeit nicht leicht und hat das richtig toll gemacht. Ich hätte ihm so sehr gewünscht, dass er diesen Elfmeter verwandelt. Jetzt sitzt er wieder in der Kabine und geißelt sich selbst – und das ist nach so einer Leistung absolut nicht notwendig."
Seidl selbst war nach dem Spiel untröstlich: "Die Niederlage tut extrem weh. Jetzt kann ich es leider nicht mehr ändern. Wichtig ist, dass wir weitermachen und die Köpfe nicht hängen lassen. Jeder kann einmal einen Elfmeter verschießen – mir persönlich tut es einfach extrem leid für die Mannschaft."
Sportchef Markus Katzer fühlte sich nach dem Spiel wie im falschen Film: "Es war ein Spitzenspiel, und es klingt vielleicht hart, aber ich glaube, das war mit die beste Saisonleistung. Heute müssen wir das Positive herausziehen: viele Chancen erspielt, gute Energie gehabt. Manchmal ist Fußball hart – heute war er knüppelhart."
Nun heißt es grübeln bei den Grün-Weißen. Die Länderspielpause verschafft Rapid immerhin zwei Wochen Zeit, um die Wunden zu lecken. Danach warten gleich zwei richtungsweisende Partien: Am 19. Oktober (17 Uhr) geht es zuhause gegen den LASK, ehe am 23. Oktober (18.45 Uhr) der Europacup-Kracher gegen die Fiorentina in Hütteldorf steigt.