Katerstimmung in Hartberg. Die Steirer führten auswärts beim LASK bis zur 89. Minute mit 3:0 – und mussten sich am Ende mit einem Remis begnügen.
Tobias Kainz (45.+2), Elias Havel (63.) und Marco Hoffmann (70.) trafen für die Steirer, Christoph Lang (89.), Kasper Jörgensen (92.) und Andres Andrade (94.) glichen in einem furiosen Finish aus.
Hartberg-Kapitän Jürgen Heil setzte nach dem Schlusspfiff aus "Sky" zu einer schon jetzt legendären Wut-Rede an. "Das war nicht bundesligatauglich. Das habe ich noch nie erlebt, nicht mal im Fernseher gesehen, das ist ein Skandal", polterte der 28-Jährige, der wie sein Teamkollege Tobias Kainz kurz vor der LASK-Aufholjagd ausgewechselt wurde.
"Es kann nicht sein, dass wir in fünf Minuten drei Gegentore bekommen, wenn Kainz und ich ausgewechselt werden. Dann sind ja die anderen für nichts da", fuhr Heil fort.
"Ich weiß gar nicht, was ich in der Kabine sagen soll. Normal musst du dir jeden mal richtig zur Brust nehmen. Wir reißen uns 80 Minuten den Arsch auf, führen 3:0, schreien noch vor dem Spiel, dass wir drei Punkte für die Top-Sechs brauchen...Wenn ein paar ausfallen, was ist dann? Kriegen wir dann zehn Tore hinten? Nicht böse sein."
In Heil brodelte es weiter. "Wir schenken Punkte her, als würde es um nichts gehen. Dann gehen wir ins Freibad und kicken dort ein bisserl, dort ist es wurscht, wenn wir verlieren."
Coach Manfred Schmid war ebenfalls perplex. "Was am Ende passiert ist, das darf so nicht passieren. Es sind einige Dinge passiert, die wir besprechen müssen. So etwas habe ich selbst in meiner Karriere nicht erlebt. Wenn ein Tor passiert, bricht Hektik aus. Wir haben es am Ende vermissen lassen, die Emotionen und die Leidenschaft, die wir lange gezeigt haben, zu zeigen. Es sind viele junge Spieler am Platz. Selbst wenn du Gegentore bekommst, darfst du nicht so auseinanderbrechen."