Völlig verkehrte Fußballwelt in Linz! Bis zur 89. Minute lag der LASK im Heimspiel gegen Hartberg mit 0:3 zurück. Doch die Linzer kämpften sich zurück. Durch Treffer von Christoph Lang (89.), Kasper Jörgensen (90+3.) und Andres Andrade (90+5.) holten sie zumindest einen Punkt gegen die Oststeirer. Mit nur zwei Punkten Vorsprung auf den GAK bleibt die Krise der Schwarz-Weißen aber präsent.
Ganz anders bei Meister Sturm Graz: In Altach siegten die "Blackys" dank eines späten Doppelschlags mit 2:0 und feierten einen wichtigen Auswärtssieg. Otar Kiteishvili brachte die Grazer per Elfmeter in der 85. Minute auf die Siegerstraße, ehe Belmin Beganovic in der Nachspielzeit mit einem sehenswerten Lupfer den Endstand fixierte. Damit lacht Sturm zumindest bis zum Topspiel (Salzburg gegen Rapid, 17 Uhr im Liveticker) von der Tabellenspitze.
In einer ausgeglichenen ersten Halbzeit konnten sich weder die Grazer noch die Vorarlberger ernstzunehmende Chancen herausspielen. Die beste Gelegenheit hatte dabei Altach, als Mustapha nach einem schönen Doppelpass allein vor Christensen auftauchte, jedoch am Sturm-Keeper scheiterte (15.). Auch Sturm kam zwar immer wieder ins letzte Drittel, doch fehlten dort die zündenden Ideen und die Präzision, um gefährlich zu werden. Maurice Malone (37.) und Jacob Hödl (43.) versuchten es, ohne Erfolg.
Doch Sturm wurde mit zunehmender Spieldauer stärker. Malone scheiterte zunächst an Stojanovic (52.), später wurde ein Treffer von Otar Kiteishvili (67.) wegen eines Foulspiels im Vorfeld aberkannt. Doch die Grazer blieben dran und wurden belohnt. Nach einer vergebenen Topchance von Leon Grgic (79.) holte Beganovic kurz vor Schluss einen Elfmeter heraus. Kiteishvili verwandelte in Minute 85 souverän zum 0:1 und brachte Sturm damit auf die Siegerstraße. Den Schlusspunkt setzte Belmin Beganovic, der in der Nachspielzeit den Torhüter zum 2:0 Endstand überlupfte.
Im Parallelspiel waren es zunächst die krisengebeutelten Linzer, die das Spiel an sich rissen. Doch ein Treffer wollte ihnen nicht gelingen. Moses Usor (23.) und Sasa Kalajdzic (36.) ließen die Topchancen der Oberösterreicher ungenutzt. Das sollte sich rächen. Innenverteidiger Fabian Wilfinger brachte den TSV Hartberg nach einer Ecke überraschend in Führung. (45+2.)
Nach der Pause bot sich dasselbe Bild: Der LASK drängte Hartberg tief in den eigenen Strafraum, erspielte sich zahlreiche Halbchancen – musste den Ball jedoch erneut aus dem eigenen Netz fischen. In Minute 64 lief die schwarz-weiße Abwehr komplett ins offene Messer. Nach einem schnellen Umschaltspiel bediente Jürgen Heil den durchstartenden Elias Havel, der ausgerechnet als LASK-Leihspieler den Konter eiskalt vollendete.
Es sollte jedoch noch schlimmer kommen: Nach einem Abschlag von Hartberg-Torhüter Tom Ritzy Hülsmann verlor LASK-Abwehrchef Andres Andrade ein Laufduell, Marco Hoffmann bedankte sich und schob locker ein (71.).
Als alles nach einer blamablen Heimniederlage für die Linzer aussah, kamen die Oberösterreicher jedoch zurück. Zunächst sorgte Christoph Lang (89.) dann Kasper Jörgensen (90+3.) für Hoffnung in der Raiffeisen-Arena. Als Andres Andrade seinen Fehler in der 95. Minute wiedergutmachte, gab es in Linz kein Halten mehr.
Er platzierte seinen Kopfball an der zweiten Stange perfekt und bescherte den LASK-Verantwortlichen zumindest ein kurzes Aufatmen. Das 3:3 zu Hause gegen Hartberg ist eigentlich zu wenig für die Ansprüche der Oberösterreicher. Dennoch zeigte die Mannschaft Moral und kann trotz des vorletzten Platzes in der Tabelle zumindest etwas Schwung in die Länderspielpause mitnehmen.