Krisenduell der Spitzenklubs! Im prestigeträchtigen Aufeinandertreffen zwischen Red Bull Salzburg und Rapid Wien geht es im Normalfall um die Vorherrschaft in der österreichischen Bundesliga. Dieses Mal steht die Partie unter anderen Vorzeichen: Für beide Klubs geht es darum, den Sprung aus der sportlichen Krise zu schaffen.
Rapid ging nach einem furiosen Saisonstart zuletzt die Luft aus – das Team von Peter Stöger wartet seit drei Spielen auf einen Sieg. Zuletzt gab es in der Conference League eine böse 1:4-Klatsche gegen Lech Posen. Salzburg steckt sogar noch tiefer im Schlamassel. Aus den letzten sechs Spielen konnte das Team von Thomas Letsch nur einen Sieg holen – vier Partien wurden verloren. Am Donnerstag gab es eine 0:2-Niederlage bei Olympique Lyon.
Brisant: Das Aufeinandertreffen der Klubs ist ein klassisches Sechs-Punkte-Spiel. Sollte Rapid gewinnen, beträgt der Vorsprung auf Salzburg in der Liga eben komfortable sechs Punkte. Sollten jedoch die Bullen gewinnen, würden beide Teams nach der Runde mit 17 Zählern dastehen. Für Rapid geht es auch darum, eine schier unglaubliche Serie zu brechen. Denn: Die Hütteldorfer sind in Wals-Siezenheim seit zehn Jahren und 18 vergeblichen Versuchen ohne Sieg.
Vor allem Salzburg – und Trainer Thomas Letsch, dessen Sessel gewaltig zu wackeln scheint – benötigt dringend einen Befreiungsschlag. Tabellenplatz vier in der Liga ist für die Ansprüche des einstigen Serienmeisters einfach nicht gut genug. Die Qualität des Kaders scheint im Vergleich zu früheren Jahren enorm abgenommen zu haben – dies macht sich auch in internationalen Duellen bemerkbar. In der Europa League bekamen die Mozartstädter vor allem gegen Olympique Lyon (0:2) klar ihre Grenzen aufgezeigt. So lautet auch der bittere Zwischenstand im Europacup: Null Punkte und Platz 34.
Will Letsch beruhigt in die Länderspielpause gehen, ist ein voller Erfolg seines Teams jedenfalls Pflicht. Andernfalls würden die Trainer-Diskussionen in Salzburg wohl noch mehr Schwung aufnehmen. "Wir brauchen gar nicht lange reden: Am Sonntag zählt gegen Rapid Wien nur ein Sieg. Wir wollen die drei Punkte unbedingt holen und zu Rapid aufschließen", weiß Letsch.
Rapids Tabellensituation ist in der Bundesliga weiterhin eigentlich komfortabel. Die Hütteldorfer führen mit 17 Punkten die Tabelle an, jedoch zeigte die Formkurve zuletzt steil bergab. Vor allem nach der klaren Derby-Pleite (1:3) gegen die Austria und dem Auftakt in der Conference League gegen Lech Posen (1:4) dürften Peter Stöger und sein Team wieder zurück auf dem Boden der Tatsachen angelangt sein. Peter Stöger weiß, worauf es in der Partie ankommen wird: "Beide Mannschaften strotzen wohl aufgrund der letzten Ergebnisse nicht voller Selbstvertrauen, es wird auch entscheidend sein, wer mental besser auf diese Situation vorbereitet ist. Ich sehe uns trotzdem ganz gut aufgestellt."
