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Geständnis! Final-Pleite 1999 trieb Kahn in Burnout

Heute Redaktion
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1999 verlor Oliver Kahn mit den Bayern das Champions-League-Finale gegen Manchester United in höchst dramatischer Art und Weise - die Pleite hängte ihm noch jahrelang nach.
1999 verlor Oliver Kahn mit den Bayern das Champions-League-Finale gegen Manchester United in höchst dramatischer Art und Weise - die Pleite hängte ihm noch jahrelang nach.
Bild: imago sportfotodienst

Als Torhüter kannte Oliver Kahn scheinbar weder Furcht noch Zweifel. Doch jetzt gibt er mit einem Burnout-Geständnis einen Einblick in sein Seelenleben.

Er war der Torwart aus Titan, der stets vorne weg marschierte und dabei selbst seinen Mitspielern an die Gurgel ging. Fragen sie bei Andreas Herzog nach, er kann ein Lied davon singen.

Doch selbst Oliver Kahn ist "nur" ein Mensch - und als solchem sind auch ihm psychische Probleme nicht fremd. In der deutschen TV-Sendung "Ich stelle mich" sprach der heute 48-Jährige jetzt öffentlich über seinen Burnout.

Die bittere CL-Pleite 1999 und ihre noch bitteren Folgen

"Geistig und körperlich ging gar nichts mehr", erinnert sich Kahn an die schwärzesten Tage seiner Karriere. "Ich bin morgens aufgewacht und wusste nicht mehr, wie komme ich jetzt eigentlich zum Training? Wie schaffe ich es überhaupt im Haus die Treppe runter zu kommen?"

Doch es wurde noch schlimmer. Auslöser war die dramatische Pleite im Finale der Champions League 1999, als er mit den Bayern gegen Manchester United in der Nachspielzeit noch zwei Gegentore kassierte und letztlich 1:2 verlor. Von da an ging es noch weiter bergab mit der Psyche des vermeintlichen Titanen. "Und da habe ich gemerkt: So kannst du nicht weiter agieren", schildert Kahn.

Kahn: "Streben nach Erfolg kann krank machen"



Der frühere Welttorhüter stellte sich seinen Problemen, mit Hilfe seiner Familie und von Ärzten fand er seine Lebensfreude wieder. "Es ist möglich, den Burnout zu besiegen", macht er heute anderen Betroffenen Mut. "Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass das Streben nach Erfolg, wenn es dauerhaft exzessiv und zwanghaft betrieben wird, krank machen kann."

(AK)

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