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Gewerkschaft fordert Rücktritt von Schiri-Boss

Heute Redaktion
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Hinter den Bundesliga-Kulissen brodelt es gewaltig. Grund: Die Schiedsrichter sind sich nicht einig. Schiri-Boss Robert Sedlacek warf einigen Referees "zu bequeme Pfiffe" vor, die Interessengemeinschaft der Schiedsrichter fordert daraufhin seinen Rücktritt.

Alles begann nach einer Sperre von Bundesliga-Schiedsrichtern nach zwei schweren Fehlern in den ersten Runden. In der "Kleinen Zeitung" versuchte Schiedsrichter-Chef Robert Sedlacek die Lage zu erklären.

"Nach einer ausgedehnten, internen Diskussion wissen wir, dass es Beispiele gibt, bei denen Schiedsrichter nicht die optimale Entscheidung getroffen haben, weil sie es sich lieber angenehm machen wollten. Sie wollten keine Entscheidung treffen, die nicht bei allen gut ankommt, weil sie vielleicht gegen einen Verein geht. Da wurde auf eine elegante Weise ein Strafstoß oder eine Rote Karte nicht gegeben und somit eine etwas schlechtere

Bewertung in Kauf genommen, anstatt eine Entscheidung zu fällen, die dem Regelwerk und unseren Weisungen entspricht", lässt Sedlacek aufhorchen.

Die IG Referee, die Interessengemeinschaft der österreichischen Fußball-Schiedsrichter kontert per Aussendung: "Wir empfinden Robert Sedlaceks Aussagen als pauschalen Vorwurf möglicher Korrumpierbarkeit, Parteilichkeit und mangelnden Pflichtbewusstseins von Schiedsrichtern der österreichischen Bundesliga. Er bezichtigt seine Schiedsrichter der bewussten Missachtung von Fußballregeln und Weisungen. Diese würden sogar eine schlechtere Bewertung in Kauf nehmen."

"Robert Sedlacek nennt weder konkrete Namen noch bezieht er sich auf gegenständliche Vorkommnisse, so dass diese Unterstellungen auf alle BL-Schiedsrichter Österreichs pauschal

zurückfallen. Ab sofort muss jeder Schiedsrichter Österreichs bei jedem Spiel mit dieser Pauschalverdächtigung seine Tätigkeit ausüben. Sedlaceks Aussagen sind nicht nur unhaltbar, sondern in aller Deutlichkeit zurückzuweisen", heißt es weiter.

Ex-Schiri Bernhard Brugger legt nach: "Ein Schiedsrichterchef, der derartige Äußerung öffentlich trifft, ist für die erwaltung von Schiedrichterangelegenheiten ungeeignet und rückrittsreif." (pip)

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