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Gin Tonic vor Streif

Heute Redaktion
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Bild: marcgirardelli.com

Von 22 bis 0.30 Uhr saß ich jeden Abend der Kitz-Woche im Londoner. Ich trank Bier und Gin Tonic. Die Norweger- Fans mit ihren Geweihen am Kopf griffen sich aufs Hirn: "Girardelli, du bist verrückt."

Von 22 bis 0.30 Uhr saß ich jeden Abend der Kitz-Woche im Londoner. Ich trank Bier und Gin Tonic. Die Norweger- Fans mit ihren Geweihen am Kopf griffen sich aufs Hirn: "Girardelli, du bist verrückt."

Was sie nicht wussten: Ich hatte vorher schon drei Stunden geschlafen – direkt nach dem Training. Es war der perfekte Rhythmus: Abfahrtstraining, dann 20 Slalomtore, schlafen, ab ins Londoner, schlafen – siegen. Es war 1991, ich gewann Slalom und Kombi. Zwei meiner sieben Siege in Kitzbühel. Der schwierigste war sicher der in der Abfahrt, ich kam ja aus dem Slalom.

Darauf bin ich heute noch stolz, wenn ich mit Kunden im Stanglwirt absteige – und mit ihnen Kitzbühel entdecke. Stolzer als auf die gestrige Bild-Schlagzeile "Girardelli ist immer noch der Größte". Mein Ziel als Rennläufer war es, mit einem Sieg auf die "Bild"-Titelseite zu kommen. Vergeblich. Nach dem Karriereende holte ich das nach: Ich war mit dem Auto 30 km/h zu schnell.

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