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Gladbach schäumt über "Polizei-Diktatur" in Türkei

Ärger in der Europa League. Borussia Mönchengladbach klagt über Polizei-Schikanen gegen die in die Türkei mitgereisten Fans.

Heute Redaktion
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Borussia-Fans im Auswärtssektor bei Basaksehir.
Borussia-Fans im Auswärtssektor bei Basaksehir.
Bild: imago sportfotodienst

"Ich bin schockiert. Wir werden uns bei der Uefa beschweren. Das ist Polizei-Diktatur. Unsere Fans sind hier von Anfang an drangsaliert worden." Diese deutlichen Worte stammen von Max Eberl, Sportdirektor von Borussia Mönchengladbach.

Nach der 0:4-Klatsche gegen den Wolfsberger AC am erste Spieltag der Europa League musste sich der deutsche Bundesligist am Donnerstagabend in der Türkei mit einem 1:1 bei Istanbul Baakehir zufrieden geben. Angesichts des Ausgleichs in der Nachspielzeit (Patrick Hermann, 91.) musste Trainer Marco Rose mit dem Punkt sogar zufrieden sein.

Schwere Vorwürfe gegen Polizei

Mehr Ärger bereiteten hingegen die Bedingungen für die mitgereisten Fans, wie man dem Statement weiter oben im Artikel unschwer entnehmen kann. Kapitän und Weltmeister Christoph Kramer fand die Ereignisse "nicht zu akzeptieren in Zeiten, in denen Toleranz angesagt ist". "Wir verurteilen klar, wie man hier mit unseren friedlichen Anhängern umgegangen ist."

Was war passiert? Laut Informationen der "Bild" wurden die rund 5000 mitgereisten Fohlen-Anhänger in Busse gepfercht, durften nicht selbstständig zum Spiel anreisen. Zwei Fans seien festgenommen worden, weil sie Polizisten geschlagen hätten, was nicht nachzuweisen war – sie seien wieder auf freiem Fuß.

Vor dem Stadion seien Fans Fahnen mit dem Gladbach-Wappen abgenommen worden. Angeblich, weil auf dem Wappen ein Kreuz zu sehen sei – ein christliches Symbol. Fans, die durch Kleidung oder mitgebrachte Gegenstände als Ultras eingestuft wurden, sei der Eintritt verwehrt worden. Auch VIP-Fans hätten mit einem Gladbach-Shirt nicht eintreten dürfen, heißt es weiter im Bericht.

Sollte Eberl seinen Worten Taten folgen lassen, müsste sich die Uefa der Sache annehmen und versuchen, aufzuklären, ob diese Vorwürfe den Tatsachen entsprechen. In Deutschland herrscht helle Aufregung über den Umgang mit den Auswärtsfans. Aus österreichischer Sicht ist das relevant, weil der WAC sein Auswärtsspiel bei Baakehir noch vor sich hat. Die aktive Fanszene ist jedoch bedeutend kleiner als jene der Borussia und kommt ohne Ultras aus.

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