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Glanzloser Aufstieg! Grödig trotz Heimpleite weiter

Heute Redaktion
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Bild: GEPA pictures/ Mathias Mandl

Der SV Grödig hat sich am Donnerstag im ersten Europacup-Heimspiel der Clubgeschichte nicht mit Ruhm bekleckert, ist aber in die dritte Qualifikationsrunde zur Fußball-Europa-League eingezogen. Die Salzburger mussten sich Cukaricki Belgrad mit 1:2 (1:0) geschlagen geben. Der klare 4:0-Sieg im Hinspiel in Serbien reichte aber zum Aufstieg.

Grödig war vor 2.129 Zuschauern in der Red Bull Arena von Ligakonkurrent Salzburg durch Maximilian Karner in Führung gegangen (29.), fiel aber nach der Pause deutlich zurück. Gegentreffer durch Petar Bojic (61.) und Nikola Stojiljkovic (65.) waren die Folge. In der dritten von vier Quali-Runden geht es gegen den moldawischen Cupsieger Zimbru Chisinau. Gespielt wird am 31. Juli in Salzburg und am 7. August in Moldawien.

Bei der Heimpremiere im Europacup bot Grödig-Trainer Michael Baur wie angekündigt seine beste Formation auf - dieselbe, die am Sonntag zum Ligastart ein 1:1 bei der Wiener Austria erreicht hatte. Der im Hinspiel an der Schulter verletzte Philipp Huspek kam erst zur Halbzeit für Daniel Schütz. Cukaricki war mit einer sehr jungen Truppe nach Salzburg gereist.

Grödig mit starker Anfangsphase

Ein erster Kopfball von Stefan Nutz, im Hinspiel noch Doppeltorschütze, ging daneben (10.). Zweimal tauchte (in der ersten Hälfte) auch Salzburg-Leihgabe Yordy Reyna, der im Stadion seines Stammclubs erneut an vorderster Front stürmte, gefährlich vor dem Tor auf. Der Peruaner scheiterte aber mit einem Volley aus spitzem Winkel (21.) und einem zu schwach ausgefallenen Schuss jeweils an Cukaricki-Keeper Borivoje Ristic (39.).

Karner war präziser. Der Innenverteidiger durfte sich den Ball nach einem kurz abgespielten Corner und Flanke von Simon Handle im Strafraum annehmen und traf trocken ins rechte Eck. Das freute auch den zu Salzburg abgewanderten Ex-Coach Adi Hütter, der auf der Tribüne unter 2.129 Zuschauern neben Grödigs Manager Christian Haas Platz genommen hatte.

Gäste drehten das Spiel

Bei einem Schlenzer von Slavoljub Srnic musste Grödig-Torhüter Cican Stankovic all sein Können aufbieten (24.). Bei einem weiteren Schuss des auffälligsten Serben rettete noch die Querlatte (58.), wenig später kassierten die Grödiger aus einem schnellen Gegenstoß aber den Ausgleich. Filip Stojkovic bediente mit einem überlegten Querpass Bojic, der nur noch einschieben musste.

Damit nicht genug: Mittelstürmer Stojiljkovic traf nach Flanke von Rajko Brezancic via Innenstange per Kopf. Dazu hatte Grödig großes Glück, als ein elfmeterwürdiges Foul von Handle als letztem Mann gegen den durchbrechenden Srnic nicht geahndet wurde. Offensiv war von den Salzburgern nach der Pause mit Ausnahme eines Boller-Schusses (54.) und eines Nutz-Kopfballes (55.) lange Zeit gar nichts zu sehen.

Erst im Finish kamen Nutz (80.), Huspek (82.) und der ebenfalls eingewechselte Roman Wallner (91.) zu einigen Halbchancen. Die erste Pflichtspiel-Niederlage unter Neo-Trainer Baur war aber nicht mehr abzuwenden. Am Sonntag geht es für die Grödiger in der Bundesliga zu Hause gegen Sturm weiter.

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Stimmen zum Spiel

Michael Baur (Grödig-Trainer): "Dass wir mit dem Ergebnis nicht zufrieden sind, ist klar. Trotzdem möchte ich der Mannschaft gratulieren. Sie hat eine tolle Leistung abgeliefert. Wir waren drei Halbzeiten die bessere Mannschaft. Das letzte Viertel war nicht so aufregend. Es war auch ein bisschen die Müdigkeit zu sehen. Wenn man im Kopf müde ist, dann ist man auch in den Beinen müde. Die Konzentration war auch weg. Wir haben die Runde souverän gemeistert. Trotzdem ist es schade, dass wir das Spiel zu Hause nicht haben gewinnen können."

Christian Haas (Grödig-Manager): "Die Freude ist riesengroß, mit einem Gesamtscore von 5:2 aufzusteigen. Natürlich habe ich gezittert. Man hätte einen Elfer geben können, dann schaut es vielleicht ganz anders aus. Im Fußball weiß man nie, wie es weitergeht."

Maximilian Karner (Grödig-Torschütze): "Wir freuen uns über den Aufstieg, aber der Ärger über die Niederlage ist auch groß. Wir sind nach der Pause nicht mehr in die Zweikämpfe gekommen und das Pressing hat nicht funktioniert. Es ist ein einmaliges Erlebnis, das erste Tor in einem Europa-League-Spiel zu schießen."

Cican Stankovic (Grödig-Torhüter): "Wir wollten das Spiel unbedingt gewinnen, in der zweiten Hälfte hat aber auch die Bereitschaft gefehlt. Hauptsache, wir sind eine Runde weiter. Bei der Strafraum-Szene hat der Schiedsrichter die richtige Entscheidung getroffen."

Europa-League-Qualifikation, 2. Runde 

SV Grödig - FK Cukaricki Belgrad Endstand 1:2 (1:0).

Salzburg, Red Bull Arena, 2.129 Zuschauer, SR Grinfeld (ISR).

Hinspiel 4:0 - Grödig mit Gesamtscore von 5:2 in der 3. Runde.

Torfolge: 1:0 (29.) Karner, 1:1 (61.) Bojic, 1:2 (65.) Stojiljkovic

Grödig: Stankovic - Handle, Maak, Karner, Strobl - Brauer, Nutz - Schütz (46. Huspek), Tomi (85. Djuric), Boller (62. R. Wallner) - Reyna

Cukaricki: Ristic - Stojkovic, D. Pavlovic (80. Jankovic), Boljevic, Brezancic - D. Srnic (89. Radovanovic), Todorovic - A. Pavlovic (85. Matic), Bojic, S. Srnic - Stojiljkovic

Gelbe Karten: Nutz, Karner bzw. A. Pavlovic, Stojiljkovic, S. Srnic

APA/red