Oliver Glasner sorgt weiterhin für Aufsehen im englischen Fußball.
Crystal Palace feierte am Samstag einen echten Kracher-Sieg gegen Titelverteidiger Liverpool. Mit 2:1 schickten sie den bisherigen Tabellenführer, der davor fünf Siege in Serie hatte, erstmals als Verlierer vom Platz. Die Glasner-Truppe, als einziges Team noch ungeschlagen, ist jetzt erster Verfolger – nur drei Punkte hinter Liverpool.
Den dritten Saisonsieg holte Crystal Palace in allerletzter Sekunde: Edward Nketiah traf erst in der siebenten Minute der Nachspielzeit.Selbst der sonst so ruhige Glasner konnte seine Emotionen nicht zurückhalten: "Ich wollte zu den Spielern rennen, aber nach fünf Metern habe ich aufgehört, weil ich mich daran erinnerte, dass ich dafür schon einmal eine Gelbe Karte bekommen habe und dann etwas für die Mannschaft bezahlen musste – und meine Frau war sauer auf mich", grinst der Österreicher.
Schon beim Community Shield am 10. August – damals im Elferschießen – konnte Glasner mit seinem Team als Außenseiter Liverpool bezwingen.
"Als wir das letzte Mal im Elfmeterschießen gegen sie gewonnen haben, habe ich den Spielern gesagt, dass ich jetzt über 50 bin und sie auf mein Herz achten und es mir etwas leichter machen sollen. Andererseits ist das genau der Grund, warum wir Fußball lieben", sagt Glasner.
Die Leistung seines Teams vor der Pause, wo Palace Liverpool dominierte und durch Ismaïla Sarr verdient in Führung ging, hat Glasner besonders beeindruckt. Es sei die "beste Halbzeit, seit mein Trainerteam und ich hier sind", lobt er.
In der zweiten Hälfte kam dann "enormer Druck" von Liverpool. "Wir hatten in ein paar Situationen Glück, und Dean war ein- oder zweimal da", analysiert der Oberösterreicher. Gemeint? Goalie Dean Henderson.
Was Glasner aber besonders stolz macht: "Wir haben in der 90. Minute den Ausgleich kassiert. Sehr oft kippt dann das Momentum und man verliert das Spiel. Wir haben die Köpfe oben behalten, nach vorne gespielt und das Momentum wieder gedreht. Wir haben das Siegtor gemacht. Das macht mich sehr stolz auf die Gruppe".
