Uli Hoeneß (73) glaubt nicht daran, dass Jürgen Klopp (58) langfristig als Funktionär im Red-Bull-Imperium bestehen wird. Im "OMR Podcast" wurde der Bayern-Ehrenpräsident wie gewohnt deutlich: "Ich konnte mir ihn überhaupt nie vorstellen als Funktionär, der da durch die Lande fährt, nach New York, und die verschiedenen Mannschaften betreut."
Klopp ist seit knapp einem Jahr Global Head of Soccer von Red Bull. In dieser übergeordneten strategischen Rolle soll der Deutsche das internationale Netzwerk der Red-Bull-Klubs leiten. Dazu gehört die strategische Weiterentwicklung der Red-Bull-Spielphilosophie ebenso wie die Unterstützung der sportlich Verantwortlichen vor Ort. Außerdem bringt Klopp sein großes internationales Netzwerk im Scouting ein, hilft bei der Ausbildung von Trainern und koordiniert die Arbeit der weltweit verteilten Klubs – insgesamt sechs Vereine von Europa über die USA bis nach Japan.
Hoeneß stellte grundsätzlich infrage, ob Klopps globaler Managerjob zu dessen Persönlichkeit passt. Die Rolle bringt nämlich eine enorme Reisetätigkeit mit sich: Das weltweite RB-Netzwerk umfasst RB Leipzig, Red Bull Salzburg, die New York Red Bulls, Red Bull Bragantino (Brasilien), den FC Liefering (Österreich) sowie Omiya Ardija (Japan). Dazu hält der Konzern eine Minderheitsbeteiligung am englischen Klub Leeds United.
"Ich glaube nicht, dass es auf die Dauer ein gutes Modell wird. Ich glaube auch nicht, dass er das ewig macht, das kann ich mir nicht vorstellen", so Hoeneß.
Trotz seiner Zweifel lobte Hoeneß Klopp weiterhin in höchsten Tönen: "Ich habe Jürgen Klopp immer bewundert als einen Trainer, der auf dem Platz steht, der eine Mannschaft entwickelt, der mit seiner Persönlichkeit eine Mannschaft nach vorne bringt."
Warum Bayern Klopp nach dessen Abschied vom FC Liverpool keinen Management-Posten anbot? Hoeneß lieferte die eindeutige Antwort: "Ich sehe Jürgen Klopp auf dem Platz und sonst nirgends."
