Das WM-Qualifikationsspiel zwischen Österreich und Fußballzwerg San Marino wurde am Dienstag-Abend zur Nebensache. Das Land steht nach einem Amoklauf an einer Grazer Schule unter Schock. Ralf Rangnick wirkte im Interview vor dem Spiel sichtlich betroffen und emotional. Der Grund: der tragische Vorfall weckte beim Teamchef bittere Erinnerungen.
"Wir haben heute Morgen kurz vor unseren ersten Besprechung davon erfahren. Mich hat es natürlich sofort an den Amoklauf im März 2009 von Winnenden erinnert – zehn Kilometer von meiner Heimatstadt entfernt", offenbarte der Deutsche im Interview mit ServusTV. Sichtlich emotional führte Rangnick seine Gedanken aus: "Es ist eigentlich kaum in Worte zu fassen, eine unglaubliche Tragödie. Wenn man bedenkt, wie viele junge Menschen, die ihr ganzes Leben noch vor sich hatten umgebracht wurden, ermordet wurden. Das kann man kaum in Worte fassen."
"Ich kann nur im Namen meiner Spieler und der ganzen Nationalmannschaft unsere Aufrichtige Anteilnahme, vor allem für die Eltern, für die Familien und die Geschwister aussprechen. Es ist einfach wirklich schwer, sich heute auf Fußball zu konzentrieren", sprach Rangnick sein Mitgefühl für die Betroffenen aus.
Deshalb verlange der Teamchef auch von seiner Mannschaft eine geschlossenen Auftritt: "Gerade in so einer Zeit, wenn sowas passiert, müssen wir zeigen, wie wir hier zusammenstehen, was für ein Team wir sind und wie sehr wir zusammenhalten. Deswegen ist es auch heute wichtig, dass wir spielen. Letztlich den Zuschauern und auch denjenigen vor den Fernsehern zu zeigen, das hier eine besondere Gruppe zusammen ist."