Politik

Grenz-Streit: Tiroler LH Platter durfte nicht nach Wien

Bayern sieht den Tiroler Landeshauptmann Günther Platter offenbar nicht als systemrelevant. Er durfte nicht über das deutsche Eck nach Wien.

Leo Stempfl
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Als die Reise nach Wien noch einfacher war.
Als die Reise nach Wien noch einfacher war.
Georges Schneider / picturedesk.com

Das Große Deutsche Eck: Für Deutschland eine winkelige Autobahn am Rande der Bundesrepublik, mit der man höchstens in den Urlaub fährt. Für Österreich hingegen ist es die wichtigste Verbindung zwischen den westlichen Bundesländern und dem Rest Österreichs.

Wählt man den Weg über österreichisches Staatsgebiet, steigt die Reisedauer der Strecke Innsbruck-Wien von etwas unter fünf auf gute sieben Stunden. Zwei wertvolle Stunden, die man insbesondere als Politiker möglichst einsparen will. Doch Tirol ist bekanntlich Mutations-Risikogebiet.

"Keine Ausnahme"

Ein negativer Test reicht zur Ein- und Durchreise nach Deutschland nicht mehr aus. Einer der festgeschriebenen Ausnahmefälle muss vorliegen. Will ein Länder-Chef zum Kanzler nach Wien, um mit den restlichen Landeshauptleuten Corona-Maßnahmen zu besprechen, ist das offenbar nicht der Fall.

Auch über das Kleine Deutsche Eck durfte Platter nicht. Er hatte zuvor bei der Bayrischen Staatskanzlei angefragt, doch diese antwortete, dass "die geplante Reise von Herrn Landeshauptmann Platter unter keine der definierten Ausnahmen fällt", berichtet die "Tiroler Tageszeitung".

Deshalb könne "der geplanten Durchreise nach den derzeitigen Bestimmungen nicht zugestimmt werden". So kam es, dass LH Platter per Video zugeschaltet werden musste. "Schikanen", wegen denen etwa die Tiroler NEOS einen U-Ausschuss im EU-Parlament fordern.