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Grid-Girl Nicole verrät: So läuft mein Spielberg-Tag

Heute Redaktion
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G. Richter, Spielberg – In der Formel 1 verboten, bei der MotoGP der Hingucker: Die Grid-Girls. "Heute" bekam Einblick in einen ungewöhnlichen Job.

Ein Job, der für Diskussionen sorgt – die Grid-Girls. In der Formel 1 gibt es sie nicht mehr, bei der MotoGP sind sie für viele Fans der Hingucker. Nicole Ettlinger ist eine der Damen, die am Red-Bull-Ring im knappen Outfit im Einsatz sind. Die Vize-Miss Niederösterreich 2018 gibt "Heute" einen Einblick in einen ungewöhnlichen Arbeitsalltag.

Vorweg räumt die 22-Jährige mit einigen Klischees auf: "Ich studiere Marketing und Kommunikation an der FH St. Pölten, spreche fünf Sprachen", erklärt sie. Die Tätigkeit beim Motorrad-Spektakel kam eher zufällig. "Schon als ich ein Kind war, hat mein Vater mit mir die Rennen geschaut, oft auch vorort. Eines Tages bin ich am Zaun vor dem Yamaha-Team gestanden. Freunde von Valentino Rossi haben mich gesehen." Auch der "Dottore" selbst wurde auf Ettlinger aufmerksam – sie wurde engagiert.

"Seither bin ich so oft im Einsatz, wie es sich mit dem Studium vereinbaren lässt", erklärt sie. "Dafür reise ich durch ganz Europa. Ich arbeite mit keiner Agentur zusammen, habe aber Freunde bei vielen Teams. Deswegen kann ich mich über die Zahl der Engagements nicht beklagen." Auch mit dem Honorar ist Ettlinger zufrieden. "Das ist von Team zu Team verschieden. Für ein Wochenende bekomme ich jedenfalls einige hundert Euro."

In Spielberg ist die Niederösterreicherin für das Moto3-Team Prüstel GP im Einsatz. "Mein Arbeitstag beginnt beim Rennen um fünf Uhr in der Früh", verrät sie. "Ich muss zwar erst um 8.30 Uhr an der Strecke sein, aber vorher muss man sich ja noch schön herrichten." Die Fahrt vom Quartier zur Strecke dauert 15 Minuten. "Dann bin ich beim Paddock-Walk im Einsatz. Da können die Fans Fotos mit uns machen." Für die 22-Jährige keine unangenehme Tätigkeit. "Die Leute sind sehr nett zu mir, ich kann von keinen negativen Erfahrungen berichten."

Um 10 Uhr folgt dann der Einsatz an der Strecke. "Da steigt der Pitlane-Walk." Danach folgt das, was auch die TV-Zuschauer gut kennen. Sie steht neben einem Piloten, hält sein Nummern-Taferl und lächelt in die Kameras. "Heuer vermutlich für Filip Salac. Gut möglich, dass ich danach auch noch für ein Moto2-Team arbeite."

Jedenfalls kein einfacher Job. "Wir tragen hohe Schuhe, müssen stundenlang darin stehen und gehen." Da hilft auch die Erfahrung von Miss-Wahlen wenig. "Am Abend bin ich froh, wenn ich die Schuhe ausziehen kann. Leider gibt es keinen Trick gegen schmerzende Füße." Gute Fitness ist für die Tätigkeit als Grid-Girl Grundvoraussetzung. "Es ist nicht nur körperlich anstrengend. Man muss auch mit Hitze und Regen fertig werden." Höhepunkt ist auch für sie das MotoGP-Rennen am Sonntag um 14 Uhr. "Da habe ich meinen Arbeitstag schon erledigt. Ich freue mich schon darauf, das Rennen ganz entspannt mit meinen Freunden anschauen zu können." Auch die Vorfreude auf nächstes Jahr ist schon vorhanden. "Da bin ich gerne wieder hier im Einsatz." (gr)