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Griechenland baut neues Flüchtlingslager auf Lesbos

Griechenland will ein neues Flüchtlingslager auf Lesbos bauen. Bis zum Sommer des nächsten Jahres soll es in Betrieb genommen werden können.

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7.400 Menschen befinden sich derzeit im provisorischen Lager in Kara Tepe.
7.400 Menschen befinden sich derzeit im provisorischen Lager in Kara Tepe.
Panagiotis Balaskas / AP / picturedesk.com

Die griechische Regierung plant das abgebrannte Flüchtlingslager Moria auf der Insel Lesbos durch ein neues, dauerhaftes Flüchtlingslager zu ersetzen. Am Montag verkündete Migrationsminister Notis Mitarachi: "Unser Ziel ist es, die Einrichtung im Sommer 2021 in Betrieb zu nehmen." Neben Lesbos seien auch schon Auftragnehmer für neue Lager auf den griechischen Inseln Samos, Kos und Leros ausgewählt worden.

Weiters erklärte der Minister, dass im Rahmen eines von der EU finanzierten Programms geplant sei, "geschlossene Lager" mit Einlasskontrollen zu errichten, die zudem doppelt umzäunt sein sollen. Zudem sollen die Flüchtlingslager mit Brandschutzsystemen ausgestattet werden und "menschenwürdige Lebensbedingungen" bieten.

Regenfälle zerstören provisorisches Lager

Nach dem Brand in Moria, Europas bis dahin größtem Flüchtlingslager, wurden die Flüchtlinge auf Lesbos in einem provisorischen Zeltlager auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Kara Tepe untergebracht. Aber vergangene Woche zerstörten starke Regenfälle 80 Zelte.

Weitere Probleme der provisorischen Lage sind die dortigen katastrophalen Bedingungen. Bewohner hatten darüber geklagt, dass es an Betten, Strom und fließendem Wasser fehle. Minister Mitarachi sagte, er werde für den Winter Wohncontainer aus anderen Camps auf der Insel nach Kara Tepe bringen lassen.

Hilfe zurückgeschraubt

Derzeit befinden sich in dem provisorischen Lager in Kara Tepe laut dem Migrationsminister 7.400 Menschen. Die Zahl der Camp-Bewohner könne bis zum kommenden Sommer auf unter 5.000 reduziert werden, sagte Mitarachi.

Doch die Regierung hatte ihre finanzielle Unterstützung und Hilfe bei der Unterbringung von Flüchtlingen zurückgefahren, um Menschen davon abzuhalten, auf die griechischen Inseln zu flüchten. Die Unterbringung in Hotels soll laut Angaben des Ministers bis zum Ende des Jahres beendet werden.

Zudem soll ein kleineres Camp auf Lesbos für besonders schutzbedürftige Menschen trotz den Protesten von Menschenrechtsgruppen geschlossen werden.

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