Wien bietet im Herbst 2025 eine besondere Möglichkeit, sich mit Verlust und Trauer auseinanderzusetzen. Vom 30. Oktober bis 2. November lädt das Kunstprojekt "Griefyards" dazu ein, Briefe an verstorbene Angehörige, Freundinnen und Freunde zu schreiben. Die persönlichen Texte werden anschließend von Künstlerinnen und Künstlern in Kunstwerke übersetzt und im Rahmen einer Ausstellung präsentiert. Begleitend gibt es Storytelling-Performances, Workshops, Vorträge und einen kuratierten Markt.
Das Projekt möchte Trauer sichtbar machen und zugleich Räume für Liebe, Erinnerung und Gemeinschaft öffnen. "Griefyards" bietet dafür eine Art Ritual: Briefe schreiben, Gefühle ausdrücken, Erinnerungen teilen – ohne dass sie tatsächlich verschickt werden.
Ende Oktober sammelt Schauspielerin Rosa Braber die Briefe ein, um sie anschließend künstlerisch aufzuarbeiten. Zehn Künstlerinnen und Künstler verwandeln die persönlichen Texte in Kunstwerke, die ab dem 30. Oktober im Wiener Atelier Antonieta ausgestellt werden. Die Ausstellung dauert bis zum 2. November und soll Besuchenden die Möglichkeit geben, sich auf unterschiedliche Weise mit Trauer auseinanderzusetzen.
Hinter dem Projekt steht die Initiative, aus persönlicher Erfahrung heraus einen öffentlichen Raum für Trauer zu schaffen. Die Gründerin selbst hat kürzlich einen nahen Angehörigen verloren und möchte anderen Betroffenen einen Ort geben, um Gefühle auszudrücken, die sonst oft verborgen bleiben.
"Griefyards" zeigt, wie individuelle Verlusterfahrungen zu kollektiven Ausdrucksformen werden können – und dass Trauer, sichtbar gemacht, Gemeinschaft stiften kann.
