Die Grabstein-Causa rund um Carl Michael Belcredi (86) schlug hohe Wellen und hat nun auch rechtliche Folgen – es geht um rund 8.000 Euro: Wie "Heute" berichtete, ließ der ehemalige ORF-Wettermoderator den Grabstein seiner verstorbenen Frau Claudia illegal austauschen und neu gravieren. Zudem soll er auch das Grab in Wien-Hietzing ohne Berechtigung öffnen haben lassen.
In der Gruft wurden die Eltern von Angelica Berlage bestattet: Ihr Vater, Sven Berlage, starb bereits 1999. Ihre Mutter Claudia fand mit Belcredi einen neuen Mann an ihrer Seite. Im Juni 2007 heiratete das Paar, doch nach fünf Jahren Ehe – 2012 – starb auch sie im Alter von 70 Jahren an Krebs.
"Nachdem es vor ihrem Tod Diskussionen über ihren Beisetzungsort gegeben hatte, hat meine Mutter sehr detaillierte Angaben zum Ort und den Inschriften hinterlassen – so sollte etwa auf dem Grabstein Claudia Belcredi (verwitwete Berlage) stehen. Außerdem hat sie mich zur Grabstellenberechtigten gemacht", erzählte die Sängerin und Schauspielerin im "Heute"-Gespräch.
Im heurigen Juni kam dann durch Zufall heraus, dass der ursprüngliche Grabstein mit der Wunsch-Gravur der Mutter entfernt worden war: "Ich habe herausgefunden, dass Herr Belcredi eigenmächtig den Grabstein tauschen ließ, die Wunschinschrift meiner Mutter geändert, seine Eltern hinzugefügt und sich vorgraviert hat", ärgert sich Berlage.
„Offenbar wurde auch die Gruft geöffnet – das kommt für mich einer Grabschändung gleich“Angelica Berlageist über den Grabstein-Tausch erbost
Nun stehen vier Belcredi-Namen am Grabstein und der Name von Berlages Vater: "Jetzt fragt sich natürlich jeder, was mein Vater dort zu suchen hat, obwohl es sein Grab ist. Ich bin über diese dreiste Geschmacklosigkeit komplett verstört."
Was die Wienerin ebenfalls ärgert: "Offenbar wurde auch die Gruft geöffnet – angeblich wegen notwendiger Renovierungsarbeiten. Das kommt für mich einer Grabschändung gleich." Berlage fragte daher bei der Friedhofsverwaltung nach: "Dort wurde mir bestätigt, dass es der Witwer war."
Auch auf "Heute"-Nachfrage erklären die Wiener Friedhöfe: "Im Jahr 2016 veranlasste Herr Belcredi eigenständig Renovierungsarbeiten an der Grabstätte durch ein Steinmetz-Unternehmen. Wir möchten darauf hinweisen, dass seitens der Friedhöfe Wien allerdings keine Zustimmung zur Entfernung des ursprünglichen Grabinventars und Errichtung eines neuen Grabsteins erteilt wurde", heißt es.
Laut Carl Michael Belcredis Sohn Philipp besteht "der gegenständliche Grabstein seit vielen Jahren. In all den Jahren gab es bisher keine Beanstandungen. Uns liegen auch keinerlei Forderungen seitens Frau Berlage vor, sodass wir dazu keinen weiteren Kommentar abgeben", wird gegenüber "Heute" erklärt.
„Der Stein mit Inschrift und Aufstellung kostet rund 8.000 Euro – die Kosten will ich zurück haben“Angelica Berlagewird klagen
Berlage hat einen Rechtsanwalt eingeschalten. "Die Klage ist vorbereitet, die Wiener Friedhöfe müssen nur eidesstattlich erklären, dass Herr Belcredi dafür verantwortlich ist." Zudem wurde bereits ein Steinmetz mit einem neuen Grabstein beauftragt: "Er ist ein Zwischending zwischen dem alten und dem neuen, ganz schlicht. Der Stein mit Inschrift kostet etwa 6.900 Euro, mit der Aufstellung sind es rund 8.000 Euro an Kosten – und die will ich zurück haben."
Zudem will Berlage überprüfen, ob Carl Michael Belcredi nicht auch seine Eltern in der Gruft bestatten ließ: "Das Grab wurde ja geöffnet, angeblich wegen einer Renovierung. Nachdem Herr Belcredi die Namen seiner Eltern eingravieren hat lassen, muss ich nun sichergehen, dass sie nicht auch dort liegen."