Ärztemangel nimmt zu

Sechs Wiener Bezirke haben nur 1 Kinderarzt auf Kasse

Im 1., 5., 6., 7., 8. und 20. Bezirk gibt es nur jeweils einen ÖGK-Arzt für Kinder- und Jugendheilkunde – ein Zeichen des Ärztemangels in Wien.
Wien Heute
21.09.2025, 17:48
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Wer in Wien einen Kassenarzt etwa für Gynäkologie, Haut- und Geschlechtskrankheiten oder Kinder- und Jugendheilkunde sucht, hört oft Folgendes: "Wir nehmen leider keine neuen Patienten auf." Der Kassenärzte-Mangel wird in der Bundeshauptstadt leider immer gravierender, wie auch eine kleine "Heute"-Recherche auf "praxisplan.at" zeigt.

Demnach gibt es in Wien in sechs Bezirken nur einen ÖGK-Arzt für Kinder- und Jugendheilkunde. Betroffen sind davon die Innere Stadt, Margareten, Mariahilf, Neubau, Josefstadt und die Brigittenau. Im Flächenbezirk Donaustadt sind es dagegen zehn.

Ein Kassenarzt für 12.000 Kinder

Gerade in einem bevölkerungsdichten Bezirk wie der Brigittenau wird damit ein strukturelles Problem aufgezeigt: Laut "Bezirke in Zahlen" lebten dort im Jahr 2024 rund 12.000 Kinder im Alter von 0 bis 14 Jahren.

Auch im Nachbarbezirk Döbling sieht es nicht viel besser aus: Hier gibt es immerhin zwei Kinderärzte auf Kasse – für rund 10.300 Kinder (Jahr 2024). Ein weiterer Problem-Bezirk ist Penzing: Hier kommen auf rund 13.700 Kinder auch nur zwei Kassen-Mediziner.

Zahl der Kassenärzte gesunken

Laut der Wiener Ärztekammer ist die Bevölkerung seit 2012 in der Stadt um rund 16 Prozent gewachsen, gleichzeitig ist die Zahl der Kassenärztinnen und -ärzte aber um 11 Prozent gesunken.

Auf "Heute"-Anfrage heißt es, dass vor allem auch die Kinder- und Jugendheilkunde von dem Mangel betroffen. Derzeit bestehen in Wien 90 Kassenplanstellen – 78,5 davon sind besetzt, 4,5 unbesetzt und 7 zugeteilt (aber noch nicht besetzt). Somit fehlt derzeit also mehr als jeder 10. Kinderarzt!

Ärztekammer fordert zum Handeln auf

"Genug gewartet – die medizinische Versorgung für alle Menschen braucht jetzt eine umfassende Aufwertung des Kassensystems. Die Verantwortlichen müssen sofort handeln, um Wartezeiten spürbar zu verkürzen, die wohnortnahe Betreuung zu sichern und den ärztlichen Beruf wieder dauerhaft attraktiv zu machen", fordert daher Ärztekammer-Vizepräsidentin Naghme Kamaleyan-Schmied.

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