Crack gilt als eine der gefährlichsten Drogen der Welt. Schon ein einziger Konsum kann süchtig machen, der Rausch ist heftig, aber kurz – und sofort entsteht das Verlangen nach der nächsten Dosis. In kürzester Zeit zerfallen Körper und Psyche, Aggressivität und Verzweiflung nehmen zu.
Und auch Wien ist betroffen. "Heute" hat nachgefragt: Ewald Lochner, Koordinator für Psychiatrie, Sucht- und Drogenfragen der Stadt, bestätigt, dass Crack hier längst Teil der Szene ist." Damit ist klar: Während anderswo vor Fentanyl gewarnt wird, ist in Wien Crack verbreitet.
Fentanyl gilt international als Albtraum-Droge. Es ist bis zu 500-mal stärker als Heroin, schon winzige Mengen können tödlich sein. In den USA sterben daran jedes Jahr tausende Menschen, auch in Deutschland schlagen Experten inzwischen Alarm.
In Österreich ist die Lage bislang deutlich anders. Lochner beruhigt: "Fentanyl ist glücklicherweise kaum ein akutes Thema." Weder beim Drug Checking noch in Beratungsstellen sei es verstärkt aufgetaucht. Grund dafür ist das Wiener Substitutionsprogramm. Abhängige erhalten dort Medikamente wie Morphin, bleiben stabil in Behandlung und werden so vom Schwarzmarkt ferngehalten.
Während Fentanyl hier kaum eine Rolle spielt, ist Crack längst Realität. Die Droge wird aus Kokain hergestellt, nicht geschnupft, sondern geraucht. Der Effekt ist sofort da, die Abhängigkeit setzt rasend schnell ein. Schon ein einziger Zug kann reichen, um süchtig zu werden.
Lochner bestätigt gegenüber "Heute": "Crack ist keine neue Substanz, sondern schon lange Teil des illegalen Markts." Damit ist klar: Wien ist nicht nur potenziell gefährdet, sondern Crack ist bereits Teil der Szene.
Neben Crack und Fentanyl rücken auch synthetische Opioide wie Nitazene in den Fokus. Diese Substanzen sind billig, extrem stark und werden häufig als Streckmittel beigemischt – etwa in Heroin oder Tabletten.
Noch gibt es in Wien keine Nachweise. Doch die europäische Drogenagentur EMCDDA meldet einen deutlichen Anstieg in Nachbarländern. Lochner betont, dass die Lage genau beobachtet werde. Die Gefahr, dass diese Killerdrogen auch Österreich erreichen, sei real und müsse ernst genommen werden.
Lochner beschreibt die aktuelle Situation zwar als "relativ stabil". Doch er warnt: Jeder Konsum von illegalen Substanzen bleibt hochriskant, weil niemand wisse, womit sie gestreckt sind. Der Schwarzmarkt sei unberechenbar – und mache jede Droge potenziell tödlich.
Besonders kritisch sei die Lage bei der Polizei. Wegen Personalmangel könne der Drogenhandel nicht überall konsequent verfolgt werden. Dealer nutzen diese Lücken aus, um Crack und andere Substanzen unter die Leute zu bringen. Der Kampf gegen organisierte Kriminalität werde dadurch massiv erschwert.
Um eine Eskalation zu verhindern, setzt Wien auf ein dichtes Hilfsnetzwerk. Präventionsprojekte klären auf, Beratungsstellen wie checkit! sind direkt in der Szene unterwegs, und Substitutionsprogramme stabilisieren Abhängige. So soll verhindert werden, dass Dealer mit hochgefährlichen Substanzen Erfolg haben.
Doch Lochner macht klar: Ohne die konsequente Bekämpfung des illegalen Handels reicht das nicht. Dealer-Netzwerke müssten zerschlagen werden, sonst könnten Crack, Fentanyl und Nitazene noch tiefer nach Wien dringen. Die Stadt sei vorbereitet – aber die Gefahr sei real.