Johnson erlebte am Samstag eine Ski-Sternstunde. Ohne einen einzigen Weltcupsieg raste die Speed-Spezialistin am Zwölferkogel zum WM-Titel, bestätigte beim bisher größten Erfolg ihrer Karriere die starken Trainingsleistunge. Johnson setzte sich 15 Hundertstelsekunden vor der ÖSV-Topläuferin Mirjam Puchner durch. Bronze ging an die Tschechin Ester Ledecka.
Die drei standen am Ende des Rennens gemeinsam vor der TV-Kamera, wurden als Siegerinnen-Stockerl präsentiert. Puchner und Ledecka flankierten die 29-Jährige dabei. Und bei der Sensationssiegerin brachen alle Dämme. Als Johnson live im TV zu sehen war, weinte die US--Amerikanerin Tränen der Freude. Da half auch die Sonnenbrille nichts – ein Gänsehaut-Moment.
Johnson erinnerte sich wohl an die harten letzten Monate zurück. Schließlich musste die nun 29-Jährige die komplette Saison 2023/24 wegen einer 14-monatigen Dopingsperre auslassen. Die US-Amerikanerin hatte es dreimal verabsäumt, ihren korrekten Aufenthaltsort durchzugeben, wurde von der USADA gesperrt.
Nun schlug sie mit WM-Gold in der Abfahrt zurück. "Ich habe gewusst, dass es nicht der perfekte Lauf, aber dass es gut war. Der Druck war da, ich bin um 4 Uhr aufgewacht, konnte nicht mehr schlafen, bin einfach nur im Bett gelegen. Ich habe mir gesagt, dass ich nur nervös bin, weil ich hier echt eine Chance habe", erzählte Johnson dann im Ziel. "Das ist verrückt. Man geht da jedes Mal raus und will gewinnen. Aber das habe ich noch nie geschafft. Es ist jetzt einfach unglaublich", meinte die US-Amerikanerin.
