Die Salzburgerin hatte sich bei dem Titelkämpfen vor der eigenen Haustür nach durchwachsenen Saisonleistungen erst in der ÖSV-internen Qualifikation den Abfahrts-Startplatz erkämpfen müssen, zeigte allerdings mit starken Trainings auf und schob sich in die Rolle der Mitfavoritin. Und lieferte am Samstag ab.
Puchner hatte in einem echten Abfahrts-Spektakel nur 15 Hundertstelsekunden Rückstand auf die starke US-Amerikanerin Breezy Johnson, holte nach Olympia-Silber 2022 im Super-G die zweite Medaille bei einem Großereignis.
"Es ist unglaublich, ich kann das noch gar nicht realisieren", schüttelte Puchner ungläubig den Kopf. Denn bisher lief es im Saisonverlauf nicht nach Wunsch. "Es war eine perfekte Vorbereitung. Kaum ist das erste Rennen gestartet, ist es nach hinten losgegangen. Ich habe probiert, fokussiert zu bleiben, wusste aber nicht, warum es nicht geht. Irgendwann hat es mir dann wirklich nicht mehr getaugt", erzählte die sichtlich emotionale ÖSV-Topläuferin nach dem Rennen.
"Dann habe ich hier die Chance in der Quali bekommen, habe mich von Anfang an wohlgefühlt, wollte nicht nur die Quali überleben. Ich habe gesagt, ich will hier mehr. Einfach geil", lachte die Salzburgerin, die erklärte, nicht nervös gewesen zu sein: "Ich habe mich noch nie so sehr auf ein Rennen gefreut. Einfach mega, dass das so ausgegangen ist."
Der Hang, die Piste, der Schnee kamen der 32-Jährigen entgegen. "Klar, habe ich gezeigt, dass ich mich wohlfühle, aber ich habe mich nicht als Favoritin gesehen. Ich habe mir gesagt: Freue dich auf das Rennen, gib alles. Du willst dir im Ziel nichts vorwerfen. Es ist einfach ein Traum. Schön, dass der in Erfüllung geht", schmunzelte die Salzburgerin.