Novak Djokovic ist mit einem Pflichtsieg in das US Open gestartet. Der serbische Tennis-Superstar setzte sich in der ersten Runde gegen das amerikanische Nachwuchstalent Learner Tien mit 6:1, 7:6 (7:3), 6:2 durch. Es war sein 75. Auftakterfolg bei einem Grand-Slam-Turnier in Serie. Doch die Partie im Arthur-Ashe-Stadium zeigte, dass der 38-Jährige physisch verwundbar ist.
Den ersten Satz entschied Djokovic klar für sich, danach aber geriet er ins Wanken. Zwischen den Ballwechseln ging er schwerfällig, atmete tief durch und stützte sich mehrfach auf seinen Schläger. Nur knapp entging er einem 2:4-Rückstand, ehe er sich ins Tiebreak rettete. Dort erhielt er seine zweite Verwarnung wegen Zeitüberschreitung, weil er sich zwischen den Punkten viel Zeit nahm.
Dennoch holte er auch diesen Satz. "Ich war wirklich überrascht, wie schlecht ich mich im zweiten Satz gefühlt habe", sagte Djokovic später. "Ich habe keine Verletzung oder so etwas. Ich hatte einfach große Schwierigkeiten, lange Ballwechsel durchzuhalten und mich nach den Punkten zu erholen."
Nach der Satzführung ließ sich Djokovic am Zeh behandeln, spielte danach aber wieder stabiler. Auch ein Break konnte ihn nicht mehr aus der Bahn werfen. "Es war der Schlüssel für mich, meine Nerven im zweiten Satz zu bewahren. Danach habe ich angefangen, mich besser zu fühlen", erklärte er. Und fügte hinzu: "Die Nightsessions im New Yorker Arthur-Ashe-Stadium seien die besten der Welt. Ich wünschte, ich hätte Learner Tiens Alter. Ich habe immer noch die Motivation."
Djokovic hat weiter das große Ziel vor Augen: den 25. Grand-Slam-Titel und damit den alleinigen Rekord vor der Australierin Margaret Court. Seit 2021 in New York konnte er jedoch keinen Major mehr gewinnen. Gleichzeitig betonte er, wie wichtig ihm seine Familie geworden ist: "Ich werde wahrscheinlich den Geburtstag meiner Tochter verpassen. Es ist der 2. September, wenn es also gut läuft, bin ich noch hier. Aber das sind Dinge, die ich wirklich nicht mehr verpassen möchte."
In Runde zwei wartet auf ihn der nächste junge Amerikaner: Qualifikant Zachary Svajda (22). Ob Djokovic bis dahin wieder vollends in Form ist, bleibt die große Frage.