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Großer Gazprom-Deal mit Austria? Stöger klärt auf

Heute Redaktion
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Peter Stöger über einen großen Gazprom-Deal bei der Austria.
Peter Stöger über einen großen Gazprom-Deal bei der Austria.
Bild: picturedesk.com

Nach Millionen-Investitionen in das neue Stadion und einer sportlichen Talfahrt kämpft die Austria mit Finanzproblemen. Vorstand Peter Stöger erklärt, wie es um die Veilchen-Finanzen bestellt ist und ob Gazprom groß am Verteilerkreis einsteigt.

Sport-Boss Stöger stellte sich in einer Talk-Runde den Fragen der Austria-Fans, gab dabei tiefe Einblicke ins violette Budget. Klar ist jedenfalls: "Wir haben ein enges Korsett, aber es wird sich ausgehen", erklärt der 53-Jährige.

Damit ist die laufende Saison ausfinanziert, auch die Lizenz für die nächste Spielzeit steht nicht zur Diskussion. Große Sprünge gibt es aber nicht. "Wir müssen investieren, ohne ein unkalkulierbares Risiko einzugehen. Wir durchforsten aber auch unser Haus, wo Einsparungspotential besteht. "

Suche nach Brustsponsor

Mitverantwortlich für das magere violette Budget ist auch die Sponsoren-Problematik. Die Veilchen suchen schon seit Längerem einen Hauptsponsor, der auch Harreither als violetten Brustsponsor ablösen würde. "Harreither ist uns eingesprungen, klar ist aber, wenn jemand kommen würde, würde er die Brust freimachen. Dass wir auf der Suche nach einem Hauptsponsor sind, ist kein Geheimnis, dann könnten wir uns mehr bewegen. Aber das könnte noch Monate dauern."

Ähnlich sieht die Situation mit anderen Geldgebern aus. "Kein Sponsor ist ausgestiegen, keiner läuft davon, weil wir nicht in den Top-Sechs sind, manche haben ihr Engagement aber reduziert. Verträge werden nicht in der Höhe aufgesetzt, wie wir uns das gewünscht haben."

Gazprom als Geldgeber?

Über allem schwebt weiterhin der Name Gazprom. Das russische Unternehmen ist bereits mit seiner Tochter Gazprom Export Großsponsor im violetten Nachwuchs. Investiert der Staatskonzern bald im großen Stil am Verteilerkreis? "Ich würde mir wünschen, dass sie bei der Kampfmannschaft einsteigen. Sie haben sich als seriöser, pünktlich zahlender Partner herausgestellt. Sie sehen sich aber im Bereich Akademie und Young Violets."

Weiter Warten auf Investor

Damit scheint auch ein Einstieg in die violette AG kein Thema. Die Veilchen suchen fieberhart nach einem Investor, hatten anfangs den Plan, 24,9 Prozent abzutreten. "Wir haben in Österreich die 50+1-Regel. Du kannst also theoretisch 49,9 Prozent anbieten. Wir haben dafür das Okay bekommen, um einen Handlungsspielraum zu haben."

Mehrkosten im Stadion

Ebenfalls ins Budget schlagen die Mehrkosten beim Stadionbau. Aus den anfangs anberaumten 42 Millionen Euro für das gesamte S. T. A. R.-Projekt (Stadion, Trainingsplätze, Akademie, Regionales Nachwuchszentrum) wurden 48 Millionen Euro. "Wir haben uns nicht verkalkuliert. Mit dem abgeschlossenen Gazprom-Vertrag hat man sich entschieden, das eine oder andere, das vorher nicht geplant war, hineinzunehmen."