Wien-Wahl

Grüne wollen Sprit-Preis auf 4 Euro pro Liter anheben

Höhere Sprit-Preise, weniger Autoverkehr: Welche Visionen die Grünen für Wien und den Verkehr haben.
Heute Redaktion
09.10.2020, 00:18

Um die aktuellen Klima-Vorgaben der EU zu erreichen, müsste der Spritpreis pro Liter auf vier Euro ansteigen. Das besagt eine aktuelle Studie des Economica Instituts für Wirtschaftsforschung im Auftrag des Autofahrerclubs ÖAMTC. Es würde nicht reichen, das Dieselprivileg abzuschaffen und die Mineralölsteuer sowie Normverbrauchsabgabe leicht zu erhöhen. Von "Heute" direkt gefragt, ob sie den Preis entsprechend anheben wollen, verneinten fast alle Parteien, die im Wien-Wahlkampf stehen. Nur die Grünen und die Neos sind dafür.

Im Wahlprogramm hält die Öko-Partei ohnehin fest, dass in Zukunft nur mehr 15 Prozent der Wege in Wien mit dem Auto zurückgelegt werden sollen. Derzeit beträgt diese Quote noch 25 Prozent.

Überhaupt machen die Grünen keinen Hehl aus ihrem Ziel, den Autoverkehr zu reduzieren und stattdessen Anreize für die öffentlichen Verkehrsmittel und das Fahrrad zu schaffen. Die Jahreskarte der Wiener Linien soll etwa, wenn es nach der Partei geht, für das nächste Jahr kostenlos sein. Und die Grünen haben auch keine Probleme damit, Fahrspuren zu reduzieren, um stattdessen Radwege zu errichten.

Fahrverbote

Die Grüne Vizebürgermeisterin Birgit Hebein hat darüber hinaus auch Pläne, die über eine "autofreie" Innere Stadt mit vielen Ausnahmen hinaus gehen. Im Wahlprogramm werden "autofreie Bezirks- und Grätzelzentren" gefordert, "in denen Zufußgehen Freude macht und Bankerln und Bäume zum Verweilen einladen". Fußgänger und Radfahrer sollen hier ausreichend Platz haben und sich sicher bewegen können. Und: "Darüber hinaus werden bestimmte Straßen und Plätze zeitlich begrenzt nur für Fußgänger_innen und Radfahrende geöffnet, wie es internationale Großstädte (z. B. Bogotá) bereits seit Jahren erfolgreich machen."

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