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Gummi! 2014 wieder Formel 1 in Österreich

Heute Redaktion
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Die Formel 1 kehrt 2014 nach Österreich zurück. Red-Bull-Besitzer Dietrich Mateschitz und Formel-1-Geschäftsführer Bernie Ecclestone haben sich über ein Comeback des Grand Prix in Spielberg in der Steiermark geeinigt. Das gab der Getränkekonzern am Dienstag in einer Aussendung bekannt.

Die Formel 1 kehrt 2014 nach Österreich zurück. Red-Bull-Besitzer Dietrich Mateschitz und haben sich über ein Comeback des Grand Prix in Spielberg in der Steiermark geeinigt. Das gab der Getränkekonzern am Dienstag in einer Aussendung bekannt.

Zuletzt war am 18. Mai 2003 ein GP von Österreich mit dem Sieger Michael Schumacher im Ferrari vor mehr als 100.000 Zuschauern ausgetragen worden. Der Deutsche gewann vor dem Finnen Kimi Räikkönen im McLaren-Mercedes und 2002-Sieger Rubens Barrichello. Insgesamt freute man sich über eine Gesamtbesucherzahl von 170.000 Fans und hohe Beliebtheit unter den Fahrern.

Grand Prix bis 2020

"Dietrich Mateschitz und Bernie Ecclestone haben Übereinstimmung dahingehend erzielt, dass die Formel 1 bereits nächstes Jahr zurück in die Steiermark kommt", hieß es in der Red-Bull-Stellungnahme. Wohl auch ein Tribut an den erfolgreichen Red Bull Racing-Rennstall. Sebastian Vettel hatte die letzten drei Saisonen jeweils den WM-Titel geholt.

Alle erforderlichen behördlichen Genehmigungen vorausgesetzt sei der 6. Juli 2014 als Termin vorgesehen. Die Vereinbarung mit Ecclestone gilt bis 2020. Nach Red Bull Stratos im Herbst 2012 ist die "Heimholung" der Formel 1 das nächste Riesen-Prestige-Projekt aus dem Hause Red Bull.

Österreich-Ring als Prestige-Projekt

Der Red Bull Ring wurde 1969 als Österreichring eröffnet und hieß von 1997 bis 2003 A1-Ring. Nach längeren Umbauten und der Übernahme durch Red Bull wurde die Rennstrecke am 15. Mai 2011 wieder eröffnet. Um 700 Millionen Euro wollte Mateschitz zunächst ein bahnbrechendes Motorsport- und Aviation-Zentrum errichten. Das Projekt scheiterte aber am Widerstand in der Region und der Umweltverträglichkeitsprüfung.

Der jetzige Red Bull Ring ist eine abgespeckte Variante. Seit 2008 sind 200 Millionen Euro in das Projekt geflossen - 70 Millionen davon in den Ring, 130 in die touristische Infrastruktur berichtet das "Wirtschaftsblatt" online. Von der öffentlichen Hand kamen 7,5 Millionen. Laut einer Studie des Landes Steiermark bringt der Red Bull Ring jährlich Steuereinnahmen von 13 Millionen Euro und erhält 600 Arbeitsplätze. Mit der Formel 1 sollten es jetzt noch mehr werden.

2014 wird auf dem praktisch gleichen Kurs wie bei den letzten F1-Auftritten, aber mit weit verbesserten Infrastrukturen nach elf Jahren Pause der 27. Österreich-GP in Szene gehen.

Kurven mit Tradition

Der Red-Bull-Ring hat sechs Rechts- und zwei Linkskurven: Castrol Edge (Scharfer Rechtsknick nach dem Start, bergauf führend), Remus (Spitzkehre nach der langen Bergaufgeraden, bester Punkt zum Überholen – die Autos müssen von über 320 km/h auf 70 km/h herunterbremsen), Schlossgold (Rechtskurve, bergab), die beiden schnellen Linkskurven im Infield (Audi Ultra- und Lauda-Kurve) und die beiden Zielkurven (Rindt, Red Bull Mobile).

Die Strecke ist auf drei Seiten von Hängen umgeben, die teilweise als Naturtribünen genutzt werden. Dadurch ergibt sich eine gute Übersicht über die gesamte Strecke und eine besondere Atmosphäre bei den Rennen mitten in der grünen Steiermark.

Wieso das F1-Comeback nicht nur Jubelstürme auslöst, steht auf Seite 2!Das Comeback der Formel 1 in Österreich löst bei den Betroffenen in der Region nicht nur Jubelstürme aus. Immer schon schieden sich an der Motorsport-Location die Geister. Den Befürwortern wegen Zusatzeinnahmen aus dem Tourismus stehen mindestens genauso viele Gegner vor allem wegen dem Lärmaufkommen gegenüber.

Im jahrelangen Zwist zwischen Spielberg-Anrainern und den Betreibern des Red Bull Rings hatte die  Bezirkshauptmannschaft Murtal erst Ende April 2013 einen Antrag genehmigt, der nur maximal 40.000 Zuschauer pro Renntag erlaubt. Davor war das Publikum auf 25.000 Menschen beschränkt.

510.000 Zuschauer pro Jahr erlaubt

Neuer Streit scheint damit vorprogrammiert. Denn eine Kapazität von 40.000 Fans reicht für ein Rennen der DTM, wird für einen Formel 1-Event aber viel zu wenig sein. Allerdings beträgt das Jahreskontingent an erlaubten Zuschauern für die Rennstrecke 510.000. Hier wäre ein Schlupfloch für den Formel 1-Event gegeben. Die behördlichen Genehmigungen für den Grand Prix 2014 stehen wie erwähnt ohnehin noch aus.

Anrainer-Ombudsmann und Ring-Gegner Karl Arbesser kritisierte das neue Veranstaltungsgesetz bereits im April. Harald Schnedl, Leiter des Anlagenreferats der Bezirkshauptmannschaft Murtal konkretisierte damals die Genehmigung für den Red Bull Ring: "Die 40.000 Zuschauer sind nur an maximal zehn Renntagen erlaubt." Dafür müsste an anderen Tagen eingespart werden.