Sport

Günter Benkö: "Mir blutet das Herz"

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: GEPA

Freud und Leid beim ÖFB! Während die Nationalelf für Furore sorgt, hagelt es für die Schiedsrichter Kritik. Kein Zufall, meinen Insider. Schuld an der Krise sei das "System Stuchlik". "Ich glaube nicht, dass wir so bald wieder einen Top-Referee haben werden", meint Günter Benkö.

Freud und Leid beim ÖFB! Während die Nationalelf für Furore sorgt, hagelt es für die Schiedsrichter Kritik. Kein Zufall, meinen Insider. Schuld an der Krise sei das "System Stuchlik". "Ich glaube nicht, dass wir so bald wieder einen Top-Referee haben werden", meint Günter Benkö.

Benkö war Österreichs letzter WM-Schiedsrichter, pfiff 1998 in Frankreich. Danach schaffte es noch Konrad Plautz zu EM-Ehren (2008). Seitdem blieben unsere Pfeifen auf höchster internationaler Ebene stumm.

"Hausgemacht", sagt Bernhard Brugger von der "IG Referee", der Interessensgemeinschaft der heimischen Schiris. "Die verantwortlichen Funktionäre, an der Spitze Robert Sedlacek, haben zu wenig Stellenwert bei UEFA und FIFA. Da bräuchte es Leute wie Benkö, Plautz oder Einwallner."

Die wird es unter dem Schiedsrichter-Manager Fritz Stuchlik aber kaum geben. Der Ex-Referee soll längst hauptverantwortlich für Ausbildung und Besetzung sein. Das heißt: Wer nicht seiner Linie nacheifert, hat keine Zukunft. "Da braucht man sich nicht wundern, wenn es den derzeitigen Schiedsrichtern an Persönlichkeiten mangelt", klagt ein IG-Referee-Mann.

Schiri-Legende Benkö mangelt es nicht an Persönlichkeit. Auch er hat mehrfach auf die Fehler im System hingewiesen. Jetzt hat er resigniert. "Mir blutet das Herz", sagt er zu "Heute". "Ich befürchte, einen Weltklasse-Referee werdden wir so bald nicht haben."

 
Schiedsrichter in Österreich

Rund 2.500 Referees sind derzeit in Österreich tätig - 23 dürfen in den beiden höchsten Spielklassen pfeifen, davon 12 in der Bundesliga - 7 können als Inhaber der FIFA-Lizenz internationale Partien leiten - 1.050 Euro erhält ein Schiedsrichter in der obersten Liga, 525 bekommt der Assistent - 45 Jahre alt darf ein Bundesliga-Referee maximal alt sein.