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Gut gekämpft, bitter verloren 0:1 gegen Serbien

Heute Redaktion
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Österreichs Fußballnationalmannschaft kassierte gegen Serbien eine bittere 0:1-Niederlage. Ein schwerer "Dreifach-Schnitzer" von zwei Verteidigern und Tormann Gspurning kostete dem beherzt spielenden Team den Sieg. Positiv: Die Leistung der Team-Debütanten.

Serbien war fällig. Ganz ohne Zweifel. Der Tabellenführer der WM-Quali-Gruppe 7 trat nicht wie ein solcher auf, enttäuschte spielerisch vor 50.000 fanatischen Fans auf ganzer Linie. Völlig entgegen den Erwartungen war es nicht die Truppe von Radomir Antic, die das Spiel an sich riss. Didi Constantinis Jugend-Trend fruchtete fast auf der ganzen Linie - unterm Strich fehlten einzig die Tore.

Mangelware war zum einen die letzte Konsequenz vor dem Tor, zum anderen das oft zitierte Quäntchen Glück. Zum Beispiel bei Marc Jankos Distanzschuss aus der Drehung in Minute 77, der mit voller Wucht an die Querlatte knallte. Selbst das leere Torkonto konnte aber nicht über eine beherzte Mannschaftsleistung hinwegtäuschen.

Stark spielende Debütanten

Die positive Überraschung waren die jungen österreichischen Spieler. Weit gefehlt, wer dachte, die Jungspunde Dragovic (18) und Jantscher (20) würden bei ihrem Team-Debüt mit vollen Hosen auflaufen. Beide fanden schnell ins Spiel, integrierten sich perfekt in ein funktionierendes Mannschaftsgefüge. Speziell Jantscher forderte und bekam viele Bälle, war Ideengeber und Vorbereiter zahlreicher gefälliger ÖFB-Aktionen. Nicht nur die Rückennumer 10 war ein Wink in Richtung Athen.

Unsicherheitsfaktor Gspurning

In seinem dritten Länderspiel unterlief dem Griechenland-Legionär der zweite große Schnitzer. Nach dem folgenschweren Fehltritt gegen Rumänien schaffte es Gspurnings Abschlag in der Anfangsphase nur bis zur eigenen Strafraumgrenze. Die darauffolgenden Sequenzen werden dem 28-Jährigen in seinen Träumen vielleicht noch längere Zeit begleiten. Auch Stranzl rasiert den Ball und legt das Leder einem Serben mustergültig auf - Gspurning zieht die Notbremse - Elfmeter. Mit dem Gegentreffer bringt der Steirer Österreich auf die Verliererstraße. In Hälfte zwei leistet er sich bei einem Freistoß erneut eine Schwäche. Ob Gspurning auch im nächsten Ländermatch gegen Färöer das Tor "hütet", darf bezweifelt werden.

Richtige Einwechslungen

Alle drei Joker (Okotie, Janko, Lexa) stachen. Okotie beschäftigte die Serben-Abwehr mit starken Dribblings. Janko bekam das Leder einmal richtig an den Fuß - und sorgte mit seinem Lattenknaller beinahe für den Ausgleich. Und Lexa mimte den unbändigen Antreiber, riss mit einigen Pässen Löcher in die Hintermannschaft der Gastgeber.

Endrunde ohne Österreich

Der WM-Zug Richtung Südafrika nimmt bei vier noch ausständigen Österreich-Spielen immer mehr Fahrt auf. ÖFB-Insassen dürfte dieser aber keine mitchauffieren. Zwar läuft das Parallel-Spiel ganz nach dem Geschmack von Didi Constantini (2:1-Sieg von Rumänien in Litauen), sieben Punkte aus sechs Matches sind unterm Strich dennoch deutlich zu wenig. Serbien ist mit 15 Punkten endgültig außer Reichweite, Frankreich mit zehn Zählern bei einem Spiel weniger gegenüber Rot-Weiß-Rot klar in der Pole Position. Zumal Scharner & Co. noch die schweren Auswärtstrips nach Paris und Bukarest bevorstehen.

Serbien - Österreich 1:0 (1:0)

Belgrad, Roter-Stern-Stadion "Marakana", 50.000 (ausverkauft), SR Pieter Vink (NED)

Tor: 1:0 (7.) Milijas (Elfmeter)

Serbien: Stojkovic - Ivanovic, Vidic (46. Rukavina), Subotic, Dragutinovic - Krasic, Stankovic, Milijas, Jovanovic (82. Gacar) - Lazovic (57. Jankovic), Pantelic

Österreich: Gspurning - Schiemer, Dragovic, Stranzl, Ortlechner - Hölzl (65. Lexa), Pehlivan, Scharner, Jantscher - Maierhofer (57. Okotie), Hoffer (57. Janko)